Mobile (Service)Roboter können in Fabriken und E-Commerce-Lagerhallen ebenso zum Einsatz kommen wie in Restaurants. Um die Mobilroboter-Technologie auch für kleine und mittlere Unternehmen erschwinglich zu machen (herkömmliche Modelle starten laut Igus bei etwa 25.000 Euro, AMR-Cobot-Lösungen mit integriertem Roboterarm liegen sogar bei rund 70.000 Euro), setzt Igus auf seine Low-Cost-Robotik und stellt zur Hannover Messe eine Serie günstiger mobiler Kunststoff-Roboter vor.
Seit vier Jahren testen die Kunststoff-Experten aus Köln bereits erfolgreich AGVs im eigenen Haus – fahrerlose Regale, die Post und Lieferungen in Büros ausfahren sowie mobile Roboter in der Fertigung, die Transporte und Drehstapelbehälter bewegen. Diese Erfahrungen fließen direkt in die Entwicklung einer neuen Low-Cost-Automation-Produktlinie ein, den „Rebel on Wheels”.
Mobile Rebels für Bildung, Logistik und Service
Die Basis der mobilen Robotik-Systeme ist der Cobot Rebel. Der Einsatz von Kunststoff macht den Roboter mit 4.970 Euro besonders günstig und mit 8,2 Kilogramm Eigengewicht zum leichtesten Serviceroboter mit Cobot-Funktion in seiner Klasse. Alle mechanischen Bauteile, aus denen sich der Rebel zusammensetzt, sind ausnahmslos von Igus entwickelt und gefertigt. Seine Traglast beträgt 2 Kilogramm und er besitzt eine Reichweite von 664 Millimetern.
Geplant sind nun verschiedene fahrende Robotersysteme, in die der Rebel zentral integriert ist:
- Preislich startet Igus mit einer Variante für den Bildungssektor für 14.699 Euro – inklusive des Roboterarms. Der mit einem Greifer ausgestattete Rebel EduMove dient dank Open Source als autonome Lernplattform für Bildungseinrichtungen. Er ist modular aufgebaut und lässt sich flexibel um weitere Funktionen wie Lidar, Kameratechnik oder Slam-Algorithmus erweitern.
- Eine zweite Variante ist ein Fahrerloses Transportsystem für KMU. Es kann bis zu 30 Kilogramm transportieren. Mit dem optionalen Rebel lassen sich einfache A zu B Positionierungen vornehmen. Es verzichtet dabei auf teure Sensorik und setzt stattdessen auf eine eigenentwickelte 3D-Sensortechnik. Der Preis liegt bei 17.999 Euro.
- Darüber hinaus zeigt Igus in Hannover die Studie eines Rebel-basierten mobilen Serviceroboters zum kleinen Preis. Der Rebel Butler eignet sich für einfache, aber zeitaufwendige Hol-und-Bring-Dienste, beispielsweise im Hotel- und Gastrogewerbe. Das Ziel dieser Entwicklungen ist als eine Art Leuchtturmprojekt, ein mobiler Roboter mit integrierter Vision, der sogar eigenständig ein Büro aufräumen könnte.
Bottom-to-Top-Strategie
„Mit diesem Projekt verfolgen wir eine Bottom-to-Top-Strategie, bei der bestimmte Bauteile wie Sicherheits-Laserscanner nicht im Grundpaket enthalten sind, um den Preis niedrig zu halten“, verdeutlicht Alexander Mühlens, Prokurist und Leiter des Geschäftsbereichs Low-Cost-Automation bei Igus, deutlich. „Dennoch ist sichergestellt, dass die Lösung für industrielle Anforderungen nachgerüstet werden kann.“
So stellt Igus noch in diesem Jahr einen erschwinglichen Greifer mit großem Hub und Verfahrweg vor, der hohe Flexibilität beim Greifen unterschiedlicher Geometrien bietet. Alexander Mühlens: „Die Einsatzgebiete dieses angestrebten Low-Cost-AMRs sind äußerst vielfältig und gehen über einfache Transportaufgaben weit hinaus. Sie umfassen eine riesige Bandbreite an Anwendungen in verschiedenen Lebensbereichen, wie Reinigungsaufgaben oder die Ausgabe von Kaffee direkt am Arbeitsplatz.“
https://www.igus.de/robolink/roboter
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