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Kassow Robots: „Bosch Rexroth hilft uns das Geschäft zu skalieren“

Interview: Dieter Pletscher (Kassow Robots) und Linus Killberg (Bosch Rexroth)
Kassow Robots: „Bosch Rexroth hilft uns das Geschäft zu skalieren“

Wie Kassow Robots bei der Skalierung seines Cobot-Geschäfts vom Mehrheitseigentümer Bosch Rexroth profitiert und welche technischen Synergien sich hier ergeben, verraten Dieter Pletscher, Leiter Vertrieb bei Kassow Robots, und Linus Killberg, Senior Sales Manager bei Bosch Rexroth.

Interview: Armin Barnitzke

Vor fünf Jahren hatte sich Kassow Robots auf der Automatica erstmals vorgestellt. Wo steht Kassow Robots heute?

Pletscher: Im Juni 2018 waren wir ein Kopenhagener Start-up mit einem kleinen Büro und einer Handvoll Mitarbeiter. Damals präsentierten wir erstmals drei Prototypen unserer 7-Achs-Cobots und hatten einen einzigen Partner. Heute vertreiben rund 60 Partner weltweit unsere inzwischen fünf 7-Achs-Leichtbauroboter. Die fünf Modelle leisten in der Industrie alle bereits erfolgreich ihren Dienst. Last but not least! Seit einem Jahr ist Bosch Rexroth unser Mehrheitseigentümer. Mit solch einem anerkannten Player der Automationsbranche im Rücken können wir jetzt die Skalierung unseres Geschäfts angehen. Unser neues Headquarter, das wir im Herbst 2022 in Kopenhagen bezogen haben, bietet dafür beste Voraussetzungen.

Killberg: Kassow Robots kann bei der Skalierung seines Geschäfts von einem weltbekannten Unternehmen mit breitem Know-how und globaler Präsenz nur profitieren. Bosch Rexroth weiß, wie man eine Produktion hochprofessionell aufbaut – und das natürlich immer mit sehr hohen Ansprüchen an die Qualität. Der Ausbau der Produktion ist aber nur ein Thema. Wir weiten zudem die Vertriebsaktivitäten für Kassow Robots aus und nutzen dabei die Strukturen von Bosch Rexroth.

Geht es auch um Internationalisierung?

Pletscher: Ja. Zunächst hatten wir in Deutschland sowie in weiteren europäischen Ländern ein Netzwerk aufgebaut, dann in Nordamerika. Jetzt starten wir zusammen mit Bosch Rexroth auch in Asien durch mit dem Aufbau lokaler Partner.

Und wie soll die Kassow Robots Cobot Linie technisch ausgebaut werden?

Pletscher: Mit Innovationen! Aktuell haben wir fünf 7-Achs-Modelle im Einsatz mit einer Traglast bis zu 18 kg, Reichweite bis zu 1800 mm, Speed bis zu 225 Grad/Sekunde. Nun starten wir mit der KR-Edge-Serie. Dabei handelt es sich auch um fünf 7-Achsen-Modelle, jedoch ist der Controller jeweils in den Sockel integriert. Das bringt noch mehr Flexibilität, denn es braucht keinen extra Controllerschrank mehr. Gerade wenn unsere Cobots auf mobilen Robotern – also solchen von Bosch Rexroth oder auch unseren Partnern – verbaut werden, dann liegen die Vorteile des integrierten Controllers natürlich besonders auf der Hand.

Wo liegen weitere Synergien für Kassow Robots mit dem Produktportfolio von Bosch Rexroth?

Killberg: Da gibt es einige vielversprechende Synergien: Die fünf Kassow Robots Leichtbauroboter können beispielsweise alle in die ctrlX-Automation-Umgebung integriert werden. Schon heute ist es möglich, die Cobots von Kassow Robots mit ctrlX Core als übergeordnete Steuerung zu verwenden. Durch die Anbindung von ctrlX Automation an die Leichtbauroboter können wir den Funktionsumfang um Security- und IoT-Mechanismen erweitern. Und natürlich bauen wir die Zusammenarbeit auch in den Bereichen End-Of-Arm-Tools und Software aus.

Haben Sie dafür ein Beispiel?

Killberg: Für Fügeprozesse, komplizierte Montagebewegungen oder schwierige Handlingaufgaben, die bislang nur manuell umsetzbar waren, kann man die Kassow Robots mit dem Smart Flex Effector von Bosch Rexroth ausrüsten, der auf der Hannover Messe mit dem Hermes Award 2023 ausgezeichnet wurde. Durch die einzigartige Kombination eines Sensorsystems mit einer in sechs Freiheitsgraden unabhängig arbeitenden Kinematik verleiht dieses Ausgleichsmodul Industrierobotern einen der menschlichen Hand ähnlichen Tastsinn.

Und wie profitiert Bosch Rexroth von Kassow Robots?

Killberg: Kollaborative Industrieroboter sind ein weiterer wichtiger Baustein für die wandelbare Fabrik der Zukunft. Das hat das Bosch Rexroth-Management bereits bei der Bekanntgabe der Mehrheitsbeteiligung an Kassow Robots vor einem Jahr betont, und dem ist nichts hinzuzufügen.

In Sachen kollaborative Robotik hatte Bosch Rexroth mit dem APAS – ein Industrieroboter mit spezieller Schutzhaut – ein eigenes Roboterprodukt. Gibt es den APAS noch?

Killberg: Bosch Rexroth hat das komplette Portfolio rund um den Produktionsassistenten APAS eingestellt. Damit das Unternehmen seine Strategie in der kollaborativen Robotik angepasst und fokussieren sich auf den stark wachsenden Markt der Leichtbaurobotik.

Mit welchem USP kann Kassow Robots am Cobot-Markt punkten?

Pletscher: Unser Ziel war und ist, dem Mittelstand starke Industrie-Cobots zur Verfügung zu stellen, die aufgrund der 7. Achse flexibler und einfacher einsetzbar sind als herkömmliche Cobots. Letztlich spricht für uns das starke Paket aus viel Traglast, Reichweite, Speed, Flexibilität und natürlich das einfache Programmieren und Bedienen. Vor allem beim Platzthema können wir besonders punkten. Denn unsere Cobots sind extrem wendig und können ums Eck greifen, brauchen also wenig Platz.

Wie soll Kassow Robots in Deutschland ausgebaut werden?

Pletscher: Deutschland war vom Start an eine unserer Fokusregionen. Wir haben hier nun rund zehn Partnerunternehmen, vier hiervon sind übrigens auch Certified Excellence (CE) Partner von Bosch Rexroth. Weitere sind noch in Planung. Aber unter dem Strich wollen wir jetzt vor allem bestehende Systemintegratoren beim Wachstum mit unseren Leichtbaurobotern begleiten. Dafür haben wir ja auch in DACH ein regionales Partnermanagement und einen Tech Support speziell für diese Region.

Kassow Robots ApS
https://www.kassowrobots.com/
Automatica B4.101


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