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Insolvenz: Franka Emika sucht Investoren nach Gesellschafterstreit

Cobot-Pionier stellt Insolvenzantrag
Insolvenz: Franka Emika sucht Investoren nach Gesellschafterstreit

Nach Differenzen auf Gesellschafterebene hat der Münchner Cobot-Pionier Franka Emika einen Insolvenzantrag gestellt. Der Sanierungsexperte Dr. Matthias Hofmann von der Kanzlei Pohlmann Hofmann wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Er will die Gespräche mit möglichen Investoren in den kommenden Tagen fortsetzen und ausweiten. Der operative Betrieb wird auf Basis einer guten Auftragslage fortgesetzt.

Die mit potenziellen Investoren laufenden Gespräche waren zuletzt aufgrund von Differenzen auf Ebene der Gesellschafter der Franka Emika GmbH nicht zum Abschluss gebracht worden, was auch die künftige Finanzierung des Unternehmens beeinträchtigt hatte. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Matthias Hofmann übernimmt nun die bereits laufenden Investorengespräche und forciert zugleich die Ansprache zusätzlicher Investoren.

Insolvenzverwalter zuversichtlich

Der vorläufige Insolvenzverwalter verschafft sich aktuell mit seinem Team einen vertieften Überblick über das Unternehmen. Die über 100 Mitarbeitenden von Franka Emika haben die Geschäftsführung und der vorläufige Insolvenzverwalter bereits über den aktuellen Stand informiert. Kunden, Partner sowie weitere Stakeholder werden derzeit in Kenntnis gesetzt.

Dr. Matthias Hofmann äußert sich zuversichtlich zur Suche nach Investoren: „Franka Emika hat in den vergangenen Jahren eine großartige Technologie entwickelt und auf den Markt gebracht. Gerade angesichts des Fachkräftemangels sind die Einsatzbereiche für Leichtbauroboter sehr vielfältig. Franka Emika hat daher viel Potential, was das Unternehmen für Investoren äußerst attraktiv macht. Die bereits existierende Basis an interessierten Investoren bestätigt dies.“

Auftragsbücher sind voll

Franka-Emika-Geschäftsführer Dr. Patrick Pfaff ergänzt: „Unsere Auftragsbücher sind voll und wir freuen uns, mit Unterstützung unserer Lieferanten und des Insolvenzverwalters jetzt unsere Kunden wieder gut bedienen zu können.“ Zwischenzeitlich komme über die Hälfte der Aufträge aus der Industrie – darunter bereits namhafte Unternehmen wie Deepmind und ein OEM-Kunde aus den USA sowie Firmen aus dem deutschen Mittelstand, sagt Dr. Patrick Pfaff. „Mit einem neuen Investor an der Seite und mit der Unterstützung unserer Geschäftspartner können wir unseren Vorjahresumsatz kurzfristig verdoppeln und einen positiven Cashflow erreichen.“

Für die über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereiten der vorläufige Insolvenzverwalter und sein Team derzeit die Insolvenzgeld-Vorfinanzierung vor. „Die Löhne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bis einschließlich Oktober 2023 über das Insolvenzgeld gesichert. Bis dahin werden wir gemeinsam an einer Lösung für die Zukunft des Unternehmens arbeiten. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, Franka Emika gemeinsam in eine gute Zukunft zu führen“, sagt Dr. Matthias Hofmann.

Hintergrund zu Franka Emika

Franka Emika wurde vom Robotik-Vordenker und deutschen Zukunftspreisträger Professor Sami Haddadin (TUM) gegründet. Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat sich Franka Emika im Bereich Next Generation Robotics einen Namen gemacht. Das neue Hauptprodukt, der Cobot Franka Production 3 (FP3) mitsamt seiner cloudbasierten KI-Plattform für Roboter, erfuhr in den vergangenen Jahren gerade im Umfeld des produzierenden Gewerbes schnell eine hohe Marktakzeptanz und sorgte für volle Auftragsbücher.

Allerdings hab es im unternehmerischen Umfeld von Franka Emika immer wieder Unruhe. Ganz am Anfang war mal Kuka einer der Investoren, zog sich dann aber im Streit wieder zurück. Später gab es eine Kooperation mit Voith und Voith Robotics die ebenfalls wieder beendet wurde. Seit einiger Zeit ist Franka Emika nun eng mit dem Technologiedienstleister und Elektronik-Spezialisten TQ-Group aus Seefeld verbandelt.

www.franka.de


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