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„Bei Kuka steht alles im Zeichen von Easy to use“

Interview: Erich Schober, Chief Sales Officer (CSO), Kuka Robotics
„Bei Kuka steht alles im Zeichen von Easy to use“

„Bei Kuka steht alles im Zeichen von Easy to use“
Erich Schober: „Ich gehe davon aus, dass Cobots und Industrieroboter technisch immer mehr verschmelzen werden. Gerade bei den Kleinrobotern mit geringerer Traglast wird es keinen Grund mehr für zwei unterschiedliche Roboterklassen geben.“ Bild: Kuka
Mit welchen LBR-iisy-Innovationen Kuka zur Automatica 2023 kommt, warum Cobots und Industrieroboter immer mehr verschmelzen und warum Software der Schlüssel für die Robotik-Zukunft ist, verrät Erich Schober, verantwortlich für den globalen Vertrieb der Kuka Division Robotics.

Interview: Armin Barnitzke

2022 hat Kuka zur Automatica seine Cobot-Familie LBR iisy erweitert: Gibt es 2023 nochmal neue iisys?

Schober: Das kann ich mit einem klaren „Ja“ beantworten. Dieses Jahr wird der LBR iisy mobil. Vor genau 12 Monaten haben wir in München unsere Cobots aus der LBR-iisy-Familie mit dem neuen Betriebssystem iiQKA.OS präsentiert – mit Traglasten von 3, 11 und 15 Kilogramm. Die Produktfamilie ist nun erneut um drei neue Mitglieder gewachsen: Wir zeigen den LBR iisy mit 6 und 8 Kilogramm Traglast und erstmals als KMR iisyauch einen LBR iisy auf einer mobilen Plattform. Ein großer Teil unseres Messestands wird unter dem Motto „Robots for the People“ stehen. Besucherinnen und Besucher können die Cobots selbst handführen und programmieren.

Welche Zielgruppe spricht Kuka nun mit der iisy-Familie an? Der erste iisy zielte ja aufgrund seiner Traglast vor allem auf Kleinteilmontage und Elektronik…

Schober: Genau, die Elektronikindustrie ist definitiv eine unserer Zielindustrien, weswegen wir mit der Montage von Leiterplatten auch einen realistischen Anwendungsfall mit dem LBR iisy für die Elektronikbranche auf dem Messestand zeigen. Als weitere wichtige Zielgruppe nehmen wir kleine und mittelständische Unternehmen in den Fokus. Diese brauchen einen einfachen Zugang zur Robotik, müssen Erfahrung sammeln und die Vorteile kennenlernen. Dazu eignen sich Cobots einfach am besten, da gibt es weniger Berührungsängste. Dazu kommt, dass sich Cobots einfach programmieren und in Betrieb nehmen lassen.

Welche Anwendungen stehen besonders im Fokus der neuen iisy-Familie?

Schober: Die Anwendungsfelder für Cobots finden wir überall dort, wo höchste Flexibilität gefordert ist. Sei es durch sich ständig ändernde Arbeits- und Produktionsabläufe oder durch die Zusammenarbeit mit dem Menschen. Die meisten Anwendungen mit dem LBR iisy werden wir in Märkten sehen, die bisher noch nicht stark automatisiert sind. Ich gehe davon aus, dass Cobots und Industrieroboter technisch immer mehr verschmelzen werden. Gerade bei den Kleinrobotern mit geringerer Traglast wird es keinen Grund mehr für zwei unterschiedliche Roboterklassen geben. Der Roboter soll selbstständig erkennen, wann er sensitiv und kollaborativ mit dem Menschen zusammenarbeiten muss und wann er taktzeitoptimiert arbeiten kann.

Sie erwähnten den KMR iisy. Wo sind solche Kombinationen aus Cobot und mobiler Plattform (AMR) sinnvoll?

Schober: Mobile Cobots werden schon heute zum Beispiel in Halbleiterfabriken eingesetzt. Ein hochsensibler Bereich, der durch Automatisierung weniger Ausschuss verzeichnen kann. Aber auch in Anwendungen wie beim Be- und Entladen von Werkzeugmaschinen oder der allgemeinen Materialbereitstellung können mobile Cobots ideal eingesetzt werden.

Wie viel kosten die iisy Cobots?

Schober: In unserem digitalen Marktplatz my.kuka befinden sich aktuell schon mehr als 25.000 Roboter-, Software-, Ersatzteil- und Service-Produkte inklusive Preisschild. Der LBR iisy mit 3 Kilogramm Traglast startet zum Beispiel ab rund 20.000 Euro.

Baut Kuka für die iisys Cobots auch ein spezielles Integratoren-Netzwerk auf?

Schober: So würde ich es nicht bezeichnen, aber beim LBR iisy sind wir tatsächlich etwas anders aufgestellt. Natürlich haben wir auch hier ein Netzwerk an Integratoren, über die unser iisy als Komplettlösung erworben werden kann. Zusätzlich gibt es hier unsere Robotic Republic. Das ist unser herstellerübergreifendes Ecosystem, eine offene Plattform mit einem wachsenden Angebot von Hardware- und Software-Komponenten. Unsere Kunden – Integratoren, Systempartner und Endanwender – stellen sich so ihre individuellen Automatisierungspakete zusammen. Dazu schließen wir uns in der Robotic Republic auch mit Drittanbietern zusammen. Das Ziel: gemeinsam allen Anwendern eine einfache und eigenständige Automatisierung ihrer Fertigung zu ermöglichen.

Wie will Kuka Kunden unterstützen, die den iisy selbst integrieren möchten?

Schober: Übergeordnet ist es natürlich so, dass der LBR iisy dank des neuen Betriebs- und Ecosystems so einfach zu bedienen sein wird, dass eine Unterstützung im sonst üblichen Rahmen nicht notwendig sein wird. Falls doch, gibt es zum Beispiel das Kuka-User-Forum. Dort können Anwender bei Bedarf von Kuka Experten bei der Umsetzung ihrer Robotik-Anwendungen direkt unterstützt werden.

Welche Rolle spielt das Betriebssystem iiQKA.OS für Kukas Cobot-Offensive?

Schober: Das Betriebssystem iiQKA.OS ist die Zukunft. Denn der Schlüssel dazu, dass immer mehr Menschen – auch Laien – Roboter bedienen können, liegt in der einfachen Bedienung. Die gesamte Industrie muss meiner Meinung nach daran arbeiten, dass diese Eintrittsschwelle sinkt. Wir nutzen dazu unsere langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der direkten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, um unser Betriebs- und Ecosystem iiQKA zu entwickeln.

Was zeichnet iiQKA aus?

Schober: iiQKA vereint im perfekten Zusammenspiel das Betriebssystem iiQKA.OS und das offene Kuka Ecosystem Robotic Republic. Eng verzahnt sorgen beide Bausteine dafür, dass die einfache Automatisierung von Produktionsprozessen für jeden möglich wird. Was das Betriebssystem ausmacht? Modernste Architektur und Schnittstellen zur Erweiterung des Basissystems für unsere Partner. Dazu kommt natürlich noch die Easy-to-use-Oberfläche. Gleichzeitig wird es die Features geben, die auch unsere klassischen Industrieroboter-Kunden gewohnt sind. Das alles ist für uns die ideale Basis für die LBR iisy Cobots, die als erste Robotermodelle auf iiQKA.OS betrieben werden.

Kann Kuka mit iiQKA tatsächlich neue Zielgruppen wie KMU und Handwerker erreichen?

Schober: Tatsächlich haben wir unsere gesamte Customer Journey, die wir auch auf unserem Messestand auf der Automatica zeigen, auch auf diese Zielgruppe ausgelegt. Kleine und mittelständische Unternehmen oder eben auch Handwerker werden dabei von uns digital an die Hand genommen – vom Roboter-Konfigurator bis zum Online-Einkauf. Mit unserem Cobot LBR iisy, dem Betriebssystem iiQKA.OS und unserer Robotic Republic steht alles im Zeichen von easy to use, damit wir eben auch die Zielgruppen erreichen, die aktuell noch Hemmungen haben, Roboter einzusetzen. Dazu planen wir eine ganz konkrete Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, um Robotik ins Handwerk zu bringen. Auch unseren Kuka Innovation Award 2024 haben wir genau aus dem Grund unter dieses Thema gestellt.

Kuka Deutschland GmbH

www.kuka.com;Automatica A4.531


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