Mit den neuen Leistungsmerkmalen meistert der mobile Cobot AMC-H komplexe Aufgaben, die bisher menschlichen Mitarbeitern vorbehalten waren. Sein Greifarm überzeugt mit einer Reichweite von fast 2 Metern und einer Traglast von bis zu 15 Kilogramm. Mit dieser Kombination und einer Zugkraft von 500 Kilogramm setzt der AMC-H neue Maßstäbe in der autonomen Nutzung von mobilen Cobots.
Game-Changer beim KLT-Handling
„Mit dem AMC-H haben wir die ergonomischen Fähigkeiten eines menschlichen Mitarbeiters automatisiert. Insbesondere mit der Reichweite und Tragkraft des Greifarms. Wir haben eine platzsparende Plattform geschaffen, die sich autonom in jede Richtung bewegt und Lasten mit beispielloser Präzision handhabt. Der Cobot ist so gesehen ein Game-Changer beim KLT-Handling (Kleinladungsträger). Dieses Kraftpaket kombiniert hohe Trag- und Zuglasten mit intelligenter Navigation und Sicherheit, um die Effizienz und Produktivität in der Industrie zu optimieren”, so Jochen Carle, Managing Director, 4am Robotics.
Der Greifarm erlaubt die Kommissionierung von Waren sowohl nach oben als auch nach unten mit dem gleichen Reichweitenbereich. Die präzise Lastenhandhabung wird durch ein umfangreiches Sortiment an Greifoptionen ergänzt, die für verschiedenste Prozessanforderungen optimiert sind. Dazu gehören Vakuumgreifer, 2-Finger-Greifer oder der von 4am entwickelte und patentierte Boxgreifer.
SLAM-Technologie für autonome Navigation
Durch den Einsatz des SLAM-Verfahrens (Simultaneous Localization and Mapping) in Verbindung mit Sicherheitslaserscannern und 3D-Kameras, navigiert der AMC-H auch in komplexen Umgebungen sicher. Dabei aktualisiert er stetig die Karte seiner Umgebung und lokalisiert sich gleichzeitig darin, um präzise Bewegungen auszuführen. Und das ohne zusätzliche Marker oder Anpassungen. Die Verfügbarkeit des AMC-H rund um die Uhr, unterstützt durch schnelle Ladezyklen und die Möglichkeit, in lichtarmen Umgebungen zu operieren, bietet eine leistungsfähige Alternative in Zeiten des Fachkräftemangels.
Darüber hinaus legt 4am großen Wert auf Sicherheit und unterzieht sich allen gängigen Sicherheitsüberprüfungen, wie zum Beispiel die DIN EN ISO 3691–4. Dies ist besonders wichtig, um potenzielle Gefahrensituationen zu minimieren und einen reibungslosen und zuverlässigen Arbeitsablauf zu gewährleisten.
Großer Bruder des AMC-L
Der AMC-H ist der große Bruder des mit dem VDI Innovationspreis Logistik 2023 ausgezeichneten autonomen mobilen Cobots AMC-L. Der AMC-L, der frei im Raum manövrieren und KLTs mit einem Gewicht von bis zu 6 kg und einer Größe von 60×40 cm aufnehmen kann, befördert KLT-Boxen mit einer Fördergenauigkeit von 10 mm. Dank seines innovativen Greifsystems kann der AMC-L KLT-Behälter aus verschiedenen Positionen sicher greifen und anheben – selbst wenn die Behälter eng beieinanderstehen. Denn der Greifer kann 80 cm ausgefahren werden, was ihn an verschiedene Lagerumgebungen und KLT-Abmessungen anpassbar macht.
Pilotprojekt in Dingolfing
Durch ihren modularen Aufbau können die autonom-mobilen Cobots für verschiedene Anwendungsfälle optimiert werden. Derzeit arbeitet 4am an einer Umsetzung für ein konkretes Nutzungsszenario im Werk Dingolfing eines bayerischen Automobilherstellers. In dem Use Case geht es um die Entladung eines Regals, das mittels eines Routenzugs in die Produktion gebracht wird. Die angelieferten KLTs müssen dann in ein Karakuri-Regal eingelegt werden.
Die Herausforderung dabei sind die engen Platzverhältnisse. Auf beiden Seiten sind die KLTs sehr eng platziert. Ein speziell für diese Anforderung entwickelter Greifer leistet hier Präzisionsarbeit. Mit einem Perception-Modul, das auch in den autonomen Routenzügen und Staplern eingesetzt wird, erkennt der Cobot die richtige KLT-Box und fädelt sie gekonnt in das Karakuri-Regal ein.
Mehr zum Thema Cobot