Nach der Ernte sind die Speicher voll in der Nestelberger-Schälmühle – und zwar mit Bio-Getreide. „Wir haben rund 2500 Tonnen Dinkel, Weizen, Gerste oder Hafer eingelagert“, erklärt Peter Pilsl, Produktionsverantwortlicher in der Schälmühle Nestelberger. Bevor es allerdings soweit ist, durchlaufen die Getreidekörner einige Arbeitsschritte: Das gelieferte Getreide wird in der Mühle hochgefördert, gereinigt und gewogen. Beim Reinigen und Wiegen fällt das Getreide prozessbedingt wieder nach unten um anschließend geschält und/oder erneut hochgefördert, und in den Silos eingelagert zu werden.
Ein wichtige Rolle spielt dabei die eingesetzt Automatisierung. Mit der Visualisierung via Zenon von Copa Data kann der Mühlenbetreiber alle Parameter einstellen. Zuerst wird die Getreideart ausgewählt und dann kann der gewünschte Prozess – ob schälen, einlagern oder abfüllen einfach und anschaulich mit nur wenigen Klicks bestimmt werden. Ist der gewünschte Weg für das angelieferte Getreide eingestellt, setzt der Anlagenbetreiber den Prozess mit dem Start-Button in Bewegung – und schon läuft die Mühle.
Dass der Mühlenverantwortliche komplexe Anlage wie diese Mühle im vollautomatischen Betrieb alleine betreiben kann, liegt auch an den eingesetzten Automatisierungskomponenten. „Das war das erste Projekt, das wir gemeinsam mit der Vipa Elektronik-Systeme GmbH, einem langjährigen Yaskawa-Vertriebspartner aus Wien, umgesetzt haben“, betont Andreas Stingeder vom Elektrounternehmen Mesta, verantwortlich für Planung, Schaltschrankaufbau, Programmierung, Visualisierung sowie Inbetriebnahme.
Dabei wurden die benötigten Komponenten im Laufe der Zeit immer umfangreicher. Zu Beginn habe man nur über eine Steuerung gesprochen. „Erst im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, was alles automatisiert werden soll. Jetzt setzen wir alle Yaskawa-Komponenten von der Steuerung bis zur Antriebstechnik aus dem Hause Vipa Elektronik Systeme ein. Der Vorteil dabei ist, dass alles aus einer Hand kommt“, so Stingeder.
Die Automation im Detail
Die Schälmühle Nestelberger besteht im Prinzip aus zwei Anlagenteilen. Einerseits gibt es die Siloanlage zur Einlagerung des Getreides und andererseits die Schälanlage. Gesteuert werden beide Anlagenteile über eine Vipa SLIO CPU 015 mit Speichererweiterung. Die Steuerung ist somit für alle Motoren von Förderanlagen sowie Förderschnecken, Ventile zur Dosierung, die Füllstandsüberwachung und Kontaktmelder von Schiebern verantwortlich. Weiters ist die Steuerung mit einer Kopplung über Ethernet für die Visualisierung mittels Zenon ausgestattet.
Die Kommunikation läuft über Profibus, obwohl die Frequenzumrichter von Yaskawa mit allen gängigen Bussystemen kompatibel sind. In Summe kommen drei Frequenzumrichter Serie V1000 zur Ansteuerung der Antriebe zum Einsatz. Die Frequenzumrichter beeindrucken durch ihre geringe Baugröße, extrem robuste Elektronik und starken Leistungswerten. „Diese Frequenzumrichter sind wirklich sehr robust. Stromabschaltungen oder Lastabwürfe nach einer Not-Aus-Betätigung – da gibt es überhaupt keine Probleme. Da habe ich schon andere Frequenzumrichter erlebt“, berichtet Stingeder.
Für eventuell auftretende Probleme im Betrieb der Anlage hat Stingeder textbasierte Fehlermeldungen in die Visualisierung mittels Zenon eingebaut. Damit ist sofort ersichtlich, wo welcher Fehler aufgetreten ist und der Anlagenbetreiber weiß sofort Bescheid. Den technischen Abschluss in der Schälmühle bildet eine Fernwartungslösung, die mit einem Vipa TM-C Teleservice Router ausgestattet ist. Damit hat die Geschäftsführung der Nestelberger Schälmühle die Möglichkeit, alle Produktionsdaten und Anlagenzustände via Internet oder Mobilgeräten abzufragen.
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