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Fahrerlos im Feinkostlager

Feinkosthersteller erhöht Automatisierungsgrad in Produktion und Logistik
Fahrerlos im Feinkostlager

Fahrerlos im Feinkostlager
Im Leerpalettenlager verbringt das FTF unterschiedliche Ladungsträger zielsicher an den zugewiesenen Lagerplatz. Bild: MLR
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Mit einem fahrerlosen Transportsystems (FTS) von MLR hat der Feinkosthersteller Wernsing den Automatisierungsgrad in Produktion und Logistik weiter erhöht.

Am Stammsitz der Wernsing Feinkost in Addrup-Essen stellen rund 1100 Mitarbeiter Produkte wie Pommes Frittes oder Feinkostsalate her. „Angesichts des anhaltenden Kostendrucks haben wir vor Jahren damit begonnen, die Abläufe durchgängig zu reorganisieren, zu verschlanken und weitestgehend zu automatisieren“, berichtet Tobias Steenken, Leitung Werks-Logistik bei der Wernsing Feinkost. Dazu gehört neben dem Neubau eines vollautomatischen, in drei Klimazonen eingeteilten Hochregallagers auch die Implementierung von zwei fahrerlosen Transportfahrsystemen (FTS).

Das erste FTS hat 2015 seinen Dienst im Bereich der Bereitstellung von Kartoffelscheiben zur Produktion aufgenommen. Hierbei handelt es sich um einen selbständig fahrenden Gegengewichtsstapler vom Typ Phoenix, der neben Euro- und ISO-Paletten mit Roh- und Fertigprodukten auch Verpackungsmaterialien aufnimmt und sie zu den Lager- beziehungsweise Bereitstellplätzen transportiert. Koordination und Steuerung von Fahrzeug und Materialfluss übernimmt das Logistics Operating System LogOS von MLR.

„Um keine weiteren räumlichen Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen, haben wir uns bewusst für ein fahrerloses Transportfahrzeug entschieden“, betont Tobias Steenken. Die Installation von Stetigförderern hätte schlicht zu viel Platz eingefordert. Darüber hinaus bietet ein FTS den Vorteil, dass heute eine Vielzahl divergierender Ladungsträger sowie unterschiedlichste Packmittel bewegt werden können.

Versorgungsprozesse gesichert

Der fahrerlose Gegengewichtsstapler mit 1200 kg Tragfähigkeit wird an fünf Tagen in der Woche rund um die Uhr betrieben. Das Gerät übernimmt Paletten selbstständig von den Übergabepositionen, transportiert diese zur nächsten Station und stellt sie dort ab. Das FTS ist vorne und hinten mit Laserscannern, einem Softbumper frontseitig sowie Notaustastern an Vorderbau und Hubgerüst ausgestattet. Die freie Navigation nutzt als ortsfeste Landmarken im Boden eingelassene Magnete.

Über das ERP-System ausgelöste Transportanforderungen werden an das FTS übertragen. Parallel werden die Kisten mit Kartoffelscheiben am Ende einer zu Kühlzwecken eingehausten Rollenbahn bereit gestellt. Das FTS fährt in den Kühltunnel ein und nimmt die Waren auf. Dann transportiert das Fahrzeug die Palette mit den Kartoffelkisten zur Weiterverarbeitung und überfährt dabei auch eine 5-prozentige Steigung.

Anfang 2018 wurde ein neues Leergutlagers in Betrieb genommen, das der Bevorratung von Ladungsträgern aus Holz und Kunststoff dient. Dort kommt das zweite FTS zum Einsatz, das von den Mitarbeitern Gregor getauft wurde. Das FTS ist ebenfalls als Gegengewichtsstapler, Typ Phoenix, ausgeführt und mit einem Hubgerüst sowie Gabelzinken als Lastaufnahmemittel ausgestattet.

Das Leergutlager wird ausschließlich von dem dort im Einsatz befindlichen und auf eine Traglast bis 800 kg ausgelegten Fahrzeug bedient. Es arbeitet im 3-Schicht-Betrieb an sechs Tagen in der Woche. Tobias Steenken: „Der besondere Vorteil ist, dass das System keine Ruhepausen braucht. Außerhalb des regulären Betriebs können somit beispielsweise Umlagerungen vorgenommen werden. Das spart enorm viel Zeit im operativen Geschäft.“

Wenngleich die zwei Fahrzeuge nicht im Verbund agieren, so leisten sie doch einen wichtigen Beitrag, die Wertschöpfungskette von Wernsing Feinkost agil zu gestalten. Tobias Steenken hat daher bereits viele neue Ideen, um mit fahrerlosen Transportsystemen Prozesse weiter zu flexibilisieren.

MLR Gruppe

www.mlr.de

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