Mit rund 800 Mitarbeiter an sechs Produktionsstandorten in Estland und Finnland versorgt Stera Kunden mit Lichtsystemen, Kabelbäumen oder Schaltschränken. In seinem Werk im finnischen Turku stellt Stera vor allem elektromechanische Komponenten für die Automobilindustrie her. Dabei setzt der Auftragsfertiger verstärkt auf Automatisierung und Industrieroboter.
Allerdings stellten die Planungsverantwortlichen fest, dass eine effiziente Fertigung nicht ohne eine intelligente Intralogistik funktioniert: Die Gabelstaplerfahrer, die den größten Teil der internen Materialtransporte stemmen, konnten die Produktionslinien nicht mehr schnell genug beliefern. Daher suchten die Planer nach einer Möglichkeit, den Materialfluss effizienter zu gestalten. Die Herausforderung: die stetige Veränderung der Produktionsabläufe.
Autonom navigieren
Die Intralogistiklösung muss sich also flexibel an die äußerst dynamischen Prozesse anpassen. Daher entschied sich Stera für mobile Transportroboter von Mobile Industrial Robots (MiR). „Weil sich die MiR-Technologie so einfach und flexibel in unser dynamisches Arbeitsumfeld einfügt“, erklärt Jari Isatolo, Geschäftsführer des Werks in Turku. Die MiR-Transportroboter verfügen über optische Sensoren, Näherungssensoren und 3D-Kameras und navigieren so sicher und autonom innerhalb der betriebsamen Werkshallen. Isatolo: „Wir mussten keine baulichen Änderungen an der Infrastruktur vornehmen. Der MiR-Transportroboter findet sich auch in unbekannten Umgebungen selbständig zurecht, was für uns als Auftragsfertiger mit ständig wechselnden Produktionslayouts entscheidend ist.“
Vor dem ersten Einsatz fahren die Transportroboter ihre Umgebung ab und kartieren sie. Anschließend können sie sich mittels ihrer Sensorik und ausgeklügelter Software selbständig darin bewegen. „Der MiR500 ließ sich unkompliziert in Betrieb nehmen und war schnell einsatzbereit“, erklärt Isatolo.
Aufsätze für jede Situation
Der MiR500 ist auf den Transport schwerer Lasten im industriellen Umfeld ausgelegt. Er trägt bis zu 500 kg und kann mit dem Aufsatz Pallet Lift und der am Boden installierten Vorrichtung Pallet Rack Paletten eigenständig aufnehmen und wieder abladen. „Die MiR-Transportroboter lassen sich leicht an individuelle Bedürfnisse anpassen“, erklärt Santery Grundström, Entwicklungsmanager bei Stera. „Mit ein paar wenigen Änderungen haben wir die Hebe- und Aufnahmevorrichtungen so angepasst, dass der Roboter nun auch Paletten und Transportkisten anderer Größe befördern kann.“ Neben der klassischen Europalette fährt der MiR500 nun auch doppelte Europaletten und Transportkästen mit einer Grundfläche von 1×1 m durch das Werk von Turku.
Auf seinen Fahrten bringt er Bauteile an die Produktionslinien und befördert fertige Produkte zurück ins Lager. Dabei erledigt er 30 Transportgänge pro Tag – etwa so viele wie ein Staplerfahrer. „Wir planen, noch weitere Stationen zu installieren, an denen der Roboter seine Paletten aufnehmen und abladen kann“, erläutert Grundström. „So soll er bald auf mindestens 60 Transportgänge pro Tag kommen.“
Entlastung für Staplerfahrer
Der MiR500 entlastet die Staplerfahrer, die sich nun insbesondere in sehr betriebsamen Phasen auf den Transport hochgelagerter Paletten konzentrieren können. Grundström. „Insbesondere nachts ist der Roboter eine große Unterstützung, denn dann ist in der Regel nur ein Staplerfahrer im Einsatz.“ Durch die zuverlässige Materialversorgung geht die Arbeit im Stera-Werk seit der Einführung des MiR500 viel produktiver vonstatten – Stillstand gibt es kaum mehr.
Braucht ein Mitarbeiter neue Teile, ruft er den Transportroboter einfach per Knopfdruck. „Der MiR500 hat ein sehr nutzerfreundliches Interface“, erklärt Grundström. Auf die webbasierte Bedienoberfläche können die Werker über Handy, PC oder Tablet zugreifen. Der Roboter lässt sich dafür einfach mit dem WLAN verbinden. Den Einsatz der MiR-Technolgie will Stera daher sukzessive ausweiten: „Auch andere Stera-Werke sollen von einer effizienteren Intralogistik durch die MiR500-Transportroboter profitieren“, berichtet Isatolo.
Mobile Industrial Robots (MiR)
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