Sie haben Acopostrak 2017 vorgestellt. Wo steht Acopostrak heute?
Kickinger: Wir sind überwältigt von der Marktresonanz. Acopostrak hat uns sogar bei Kunden, die wir seit 20 Jahren zu akquirieren versuchen, die Türen ganz weit geöffnet. Und wir sind begeistert von der Vielfalt der möglichen Anwendungen. Die Anwender sind gerade auf breiter Basis dabei, das System zu evaluieren und Einsatzmöglichkeiten anzudenken. Das ist sehr spannend.
Welche Einsatzmöglichkeiten stechen besonders heraus?
Kickinger: Acopostrak punktet in all jenen Bereichen, die von einer individualisierten Fertigung mit kleinen Stückzahlen betroffen sind – ob Schuhe, Kleidung, Lebensmittel oder Getränke. Hier bringt natürlich gerade unsere hochdynamische elektronische Hochgeschwindigkeitsweiche große Vorteile. Aufgrund der verteilten kinetischen Energien auf den einzelnen Shuttles kommt Acopostrak aber auch dort ins Spiel, wo konventionelle Transporttechnik wie Bänder und Ketten an ihre mechanischen Grenzen stoßen.
Welche Vorteile überzeugen in der Praxis noch?
Kickinger: Ein wichtiger Faktor ist oft auch die Taktzeit. Ein Beispiel: Heute fährt eine Maschine mit 400 Parts pro Minute, zukünftig sind aber 1000 gefordert und das schafft der Maschinenbauer mit konventioneller Technik nicht. Hier kommt dann Acopostrak ins Spiel. Dank des minimalen Produktabstands von 50 mm, einer Geschwindigkeit von 4 m/s und einer Beschleunigung von 5g kann der Maschinenbauer die Stückzahlen massiv hochfahren. Und nicht zuletzt punktet Acopostrak durch die sehr einfache Verbindung mit konventioneller Fördertechnik. Denn bei Acopostrak werden die Shuttles nur mit Magneten am Track gehalten. Ich kann die Shuttles daher einfach auf Förderbänder weiterleiten und dort über Reibung weiter transportieren.
Acopostrak eignet sich also nicht nur für maschineninterne Transportlösungen?
Kickinger: Nein, das System ist auch für Maschinenverkettungen perfekt geeignet, zumal sich damit auch der Werkstückabstand einstellen lässt: Bei Maschine A kommen die Produkte mit einem Abstand von 150 mm raus, aber die Maschine B braucht 110 mm Abstand – diese beiden Maschinen kann ich mit Acopostrak bei höchster Performance einfach verbinden.
B&R Industrie-Elektronik GmbH
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