Mit der Systemsoftware Mapp Trak können unsere Kunden Projekte sehr effizient abwickeln“, erklärt Robert Kickinger, Manager Mechatronic Technologies bei B&R. Um den Anwendern das Leben möglichst einfach zu machen, haben die Entwickler komplexe Funktionen wie eine hoch performante Kollisionsvermeidung, das Trennen und Zusammenführen von Produktströmen bei voller Geschwindigkeit oder die Berechnung optimaler Routen integriert. Das ist auch insofern wichtig, als sich durch die skalierbare Systemarchitektur des Acopostrak Layouts mit über 100 m Länge und mehreren hundert Shuttles aufbauen lassen.
Die Programmierung des Tracksystems erfolgt prozessorientiert. Kickinger: „Der Kunde kann auf sehr hohem Abstraktionsniveau durch einfache Verkehrsregeln festlegen, wie sich die Shuttles am Track verhalten sollen. Er muss also nicht Bewegungsprofile für einzelne Shuttles definieren, was sehr aufwendig ist, vor allem je größer die Anzahl der Shuttles wird.“
Ein weiterer großer Vorteil ist die integrierte Simulation. „Damit kann der Entwickler austesten, mit wie vielen Shuttles die Applikation die höchste Produktivität aufweist“, so Kickinger. Simulation und reale Anlage verwenden dabei den gleichen Applikationscode, was den Wechsel zwischen Simulation und realem Betrieb vereinfacht. Mit dem B&R Scene Viewer lässt sich zudem visualisieren, wie Shuttles mit Elementen wie etwa Schraubern, Etikettierern oder Robotern interagieren.
Manuelle Arbeitsplätze integrieren
Darüber hinaus verbessert B&R die Mensch-Track-Kollaboration. Dadurch lassen sich nun manuelle Arbeitsplätze flexibel und sicher in Acopostrak-Linien integrieren, um halbautomatisierte Fertigungslinien zu realisieren, „etwa zur Produktion von kleinen Serien oder wenn sich eine Vollautomation nicht lohnt“, wie Kickinger erklärt. Damit Menschen vom Highspeed-Track nicht verletzt werden, hat B&R fünf Sicherheitsfunktionen integriert: Safe Torque Off (STO), Safely Limited Speed (SLS), Safely Limited Force (SLF), Safe Direction (SDI) und Safe Maximum Speed (SMS). „Diese Funktionen ermöglichen sichere Handarbeitsplätze am Track, indem Shuttle-Geschwindigkeit und Kraft der Shuttles sicher begrenzt werden. In anderen Bereichen des Tracks fahren die Shuttles mit voller Dynamik“, so Kickinger.
Und die Absicherung der Mensch-Track-Kollaboration ist sehr flexibel. Da das Gewicht der Shuttles bei der Berechnung der sicheren Geschwindigkeit miteinbezogen werden kann, können unterschiedlich schwere Shuttles mit der jeweils maximal möglichen Geschwindigkeit fahren, ohne eine Gefährdung für den Menschen darzustellen. Ohnehin werden die Safety-Funktionen nur dann aktiviert, wenn Mitarbeiter wirklich an der Linie arbeiten. Kickinger: „Wenn kein Mensch in der Nähe ist, können die Werkstücke mit der Maximalgeschwindigkeit von 4 m/s bewegt werden.“
B&R Industrie-Elektronik GmbH
Hannover Messe Halle 9, Stand D26
Pilotkunde Krones: Bottling on Demand
Einer der Pilotanwender von Acopostrak ist Krones. Der Abfüllanlagen-Spezialist hat auf Basis des intelligenten Transportsystems die Konzeptstudie Bottling on Demand entwickelt. Die Abfüllanlage erlaubt es, individuelle Getränke auf Bestellung zu produzieren. Damit werden Getränke entsprechend dem Wunsch des Kunden produziert, egal ob Inhalt, Flaschentypus, Aufdruck oder Verschluss.
Die individuell ansteuerbaren Acopostrak Shuttles bewegen die Flaschen von einer Bearbeitungsstation zur nächsten – vom Befüllen über das Verschrauben bis hin zum etikettenlosen Direktdruck. Das Layout des Tracks lässt sich nahezu beliebig gestalten. „Acopostrak eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten bei der Gestaltung von Abfüllanlagen“, sagt Andreas Gschrey, Head of Digitalization and Data Technology bei Krones. „Durch die Kombination aus Weichen, individuell steuerbaren Shuttles und nahezu unbegrenzten Möglichkeiten beim Aufbau des Tracks, können wir alles umsetzen, was wir brauchen: parallele Bearbeitungsstationen, Pufferzonen und vieles mehr.“
Die Konzeptstudie Bottling on Demand verfügt über zwei Acopostrak-Ovale. Damit testet Krones unterschiedliche Möglichkeiten, die Abfüllanlage für die individualisierte Produktion zu gestalten. Das Ziel ist klar: „Natürlich möchten wir in Zukunft eine Abfüllanlage für die intelligente Fabrik in Großserie bauen“, sagt Gschrey.
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