Die Blechbearbeitung – wie Laserschneiden, Stanzen, Kanten und Schweißen – zählt zwar nach wie vor zum Kerngeschäft der Rodeike Feinblechverarbeitung aus Voerde. Inzwischen sind die Disziplinen Wasserstrahlschneiden, Zerspanung sowie die Montage von Komponenten für den Maschinenbau mit dazu gekommen.
Mit dem Know-how, Kreativität und Ausdauer werden bei Rodeike auch ausgefallenere Lösungen realisiert. „Wir erleben täglich neue Überraschungen und wissen im Vorfeld selten, welche Arbeit uns als nächstes erwartet“, erklärt der Juniorchef Jens Radomski. Neben dem manuellen Verschweißen setzt Rodeike nun auch auf Roboterschweißen: Im Sommer 2019 erwarb man eine Easy Arc Schweißroboterstation von OTC Daihen Europe zum MIG/MAG Schweißen.
„Schon seit geraumer Zeit wollten wir mit der Robotik auf Tuchfühlung gehen und liebäugelten hier zunächst mit weiteren Entgratungs- und Zerspanungstechnologien“, sagt Jens Radomski. Tendenziell gehe es zwar auch darum, die Produktivität zu erhöhen, „doch unsere Qualitätsansprüche haben immer oberste Priorität. Gerade wenn es ums Schweißen geht: Beim MIG/MAG-Schweißen ist der Mensch oft von seiner Tagesform abhängig, der Roboter operiert immer gleich. Das war eigentlich die Initialzündung, den Einstieg in die Schweißrobotik zu wagen.“
Preislich besser weggekommen
Gegenüber anderen Marktbegleitern, die Roboterstationen für Neulinge anbieten, machte die Easy Arc Zelle von OTC auf Vater und Sohn auf Anhieb eine gute Figur. „Die Positioniergenauigkeit von 0,1 mm und die hochwertige Ausstattung waren für uns entscheidend. Außerdem war uns klar, dass wir mit den Alternativen am Markt recht schnell in einer technischen Sackgasse landen würden. Am Ende sind wir bei dieser OTC-Lösung auch preislich besser weggekommen“, verrät Hans Gerd Radomski.
Rodeike produziert mittlerweile einen Tag pro Woche Prototypen oder Kleinserien mit der neuen Schweißroboterstation und will den zeitlichen Anteil in Zukunft noch deutlich erhöhen. „Die Arbeit mit Easy Arc kommt der Flexibilität, die unsere Aufträge im Tagesgeschäft erfordern, sehr entgegen“, so Jens Radomski. Gerade erst erhielt Rodeike einen Auftrag zur Produktion von Schutzkästen aus Stahl, der bereits über die Easy Arc Zelle in einer Kleinauflage von 300 Stück mühelos abgewickelt wurde.
Arbeitserleichterung für Mitarbeiter
„Man konnte nach der Parametrierung sofort einen Hilfsarbeiter an die Anlage stellen, um die Auflage zu erledigen. Die Präzision der Schweißtechnik ist auf Anhieb überzeugend.“ Jens Radomski erwägt, in Zukunft auch die WIG-Variante der Easy Arc Station im Betrieb einzusetzen, um den Automatisierungsprozess noch flexibler zu gestalten.
Zudem denkt man bereits über eine ortsunabhängige Programmiermöglichkeit nach, um die einzelnen Jobs gebündelt vorzubereiten. „Es wäre prima, die Jobprogrammierung bzw. Parametrisierung im Vorfeld am PC durchführen zu können, damit der Bediener in der Zwischenzeit die Zelle auslasten kann.“
Für die einfachen, stets monotonen Schweißarbeiten sei ohnehin niemand mehr zu motivieren und mit dem Schweißroboter könnten die qualifiziertesten Mitarbeiter auch gleich die Hoheit über mehrere automatisierte Schweißroboterzellen übernehmen. Entsprechend verstehen die Mitarbeiter bei Rodeike die neue Technologie als Arbeitserleichterung und sehen ihre Position im Betrieb dabei nicht gefährdet.
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