Ob Depalettieren, Palettieren oder Kommissionieren: Die Robotik hält verstärkt Einzug auch in intralogistischen Prozessen. SSI Schäfer bietet dafür sowohl Piece Picking als auch Case Picking Lösungen mit dem Roboter an.
Die Case Picking Roboter-Kommissionierung kommt meist in Distributionszentren zum Einsatz, die Einzelhandelsgeschäfte mit filialgerechten Paletten beliefern. Je nach Applikationsfall werden dabei bewährte Greifprinzipien gemeinsam mit intelligenter Objekterkennung eingesetzt, und dies für sämtliche Temperaturbereiche (auch Tiefkühl bei minus 28°C) und Durchsätze.
Beim Piece Picking geht es um die Einzelstückkommissionierung in ein Versandbehältnis. Dabei stehen vor allem zwei Herausforderungen im Mittelpunkt: ein prozesssicheres und schonendes Produkthandling sowie der optimale Einsatz intelligenter Software. Abhängig von Einsatzgebiet erreichen Hochleistungs-Pickroboter eine Leistung von bis zu 1.000 Picks pro Stunde.
Maschinelles Lernen steigert dabei die Produktivität der Kommissionier-Roboter. Mit smarten KI-Algorithmen und 3D-Bildverarbeitung können Roboter nicht nur mehr vordefinierte Bewegungsabläufe wiederholen, sondern auch komplexere Tätigkeiten übernehmen.
Vision-Software als Pfeiler
Zentrales Element der Piece Picking Software ist daher das Software-Modul Wamas Vision, das die Artikel im Behälter detektiert und den idealen Greifbereich identifiziert. Dafür kommen neben modernen Bildverarbeitungsalgorithmen smarte KI-Methoden zum Einsatz. Dann übermittelt Wamas Vision die Daten an die Steuerung des Roboters, die für ein optimales Picking die Bewegungsfähigkeit und die physikalischen Eigenschaften seines Greifers berücksichtigt.
Seit 2020 laufen die ersten SSI Schäfer Piece Picking Zellen bei einem Pharmazie-Großhändler in Nordamerika. Dabei handelt es sich um Multi-Order-Ausführungen, bei welchen der Roboter zeitgleich mehrere Aufträge aus zwei Quellbehältern in drei Zielbehälter kommissioniert.
Die erste Installation der Zelle kommissioniert Drogerie-Produkte, sieben weitere Roboterzellen kommissionieren Medikamente. Obwohl sich beide Projekte auf den ersten Blick ähneln, verschiebt sich aufgrund des Produktspektrums der Fokus der Entwicklung: So orientiert sich das Design von Drogerie-Produkten an den Erwartungen der Endkunden im Geschäft, was Herausforderungen für die Kamera-Erkennung mit sich bringt.
Im Vergleich zu Drogerie-Produkten kommen Medikamente meist in weniger aufwendigen Verpackungen auf den Markt. Diese können zwar auch optische Fallstricke in sich bergen, doch die Schwierigkeit bei Medikamenten ist eine ganz andere – nämlich die Null-Fehler-Toleranz beim Picken. Die Prozesssicherheit beim Picken wird maßgeblich durch die Wahl der Greifpositionen bestimmt. Eine möglichst breit aufgestellte Sensorik überwacht sie zusätzlich. Simulationen und Machine Learning optimieren diese Abläufe.
SSI Schäfer Fritz Schäfer GmbH & Co KG
Fritz-Schäfer-Straße 20
57290 Neunkirchen
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