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Mit ABB steigt der Garnproduzent Huesker in die Robotik ein

Handhabung und Palettierung schwerer Garnrollen
Mit ABB steigt der Garnproduzent Huesker in die Robotik ein

Mit ABB steigt der Garnproduzent Huesker in die Robotik ein
Mit der Handhabung und Palettierung von Garnrollen entlastet der IRB 6700 Roboter von ABB die Mitarbeiter bei Huesker im Schnitt um rund 2,5 Tonnen pro Tag. Bild: ABB
Der Textilienspezialist und Robotik-Neuling Huesker nutzt erstmals einen Roboter von ABB zur Handhabung und Palettierung schwerer Garnrollen und entlastet so die Mitarbeiter in der Garnproduktion.

Mit dem Robotereinsatz in einer seiner Produktionsanlagen für Basisgarne wagt sich das Traditionsunternehmen Huesker auf bislang ungewohntes Terrain. „Wir haben uns verstärkt Gedanken gemacht, wie wir Robotik und Automatisierung bestmöglich für uns und unser Personal nutzen können. Bei der Handhabung und Palettierung von Garnrollen, die bis zu 17 Kilogramm auf die Waage bringen, lagen die Vorteile sofort auf der Hand: Roboter entlasten unsere Mitarbeiter von dieser anstrengenden Tätigkeit und geben ihnen die Möglichkeit, höherwertigere Aufgaben zu übernehmen“, betont Dr. F.-Hans Grandin, Geschäftsführender Gesellschafter der Huesker Synthetic.

Zum Einsatz kommt ein IRB 6700 von ABB. Aus drei Produktionsmaschinen nimmt der Roboter die fertigen Garnrollen auf. Die Entnahmemulden befinden sich weit oben und unten – allesamt unergonomische Positionen für die Mitarbeiter. Hinzu kommt: Je nach Produktionsauftrag sind die Garnrollen unterschiedlich in Durchmesser und Gewicht, was für den auf bis zu 150 Kilogramm ausgelegten IRB 6700 kein Problem darstellt. Im Schnitt nimmt der Roboter den Mitarbeitern rund 2,5 Tonnen pro Tag ab.

Verliert niemals den Faden

Dabei kommt der Roboter selbst mit filigraneren Arbeiten zurecht: Jede fertig produzierte Garnrolle hat ein offenes Fadenende, das gesichert werden muss, um ein Abspulen auf der Palette zu verhindern. Dafür gibt der Roboter die Rolle an eine Bearbeitungsstation, an der ein Klebeetikett angebracht wird, das den Faden fixiert.

Im nächsten Schritt geht es an die Palettierung: Der Roboter setzt hierfür die Spulen hochkant und auf eine Palette. Sobald eine Ebene voll bepackt ist, entnimmt er eine Zwischenlage aus einem Magazin und legt sie passgenau auf. Damit ist seine Arbeit noch nicht getan: Der IRB 6700 zeichnet auch für das Bestücken der Maschinen mit Leerhülsen verantwortlich und hält so den Produktionsbetrieb am Laufen.

Nahezu autonomer Betrieb

Diese vielfältigen Aufgaben verrichtet der IRB 6700 inmitten der Zelle an den verschiedenen Stationen um sich herum – unermüdlich in drei Schichten. Dabei kommt ihm seine Reichweite von 3,2 Metern besonders zugute. Besonders positiv für die Mitarbeiter: Sie müssen lediglich überwachen und sporadisch assistieren, etwa wenn eine fertige Palette abtransportiert, Zwischenlagen aufgefüllt oder Leerhülsen nachgefüllt werden müssen. Somit läuft die gesamte Anlage nahezu autonom.

Durch den Einsatz der sicherheitszertifizierten Software Safemove konnte die Roboterzelle kompakt auf der zur Verfügung stehenden Fläche integriert werden. Sobald ein Mensch die Zelle betritt, stoppt der Roboter unverzüglich. Für die schnelle Inbetriebnahme nutzte Huesker die Simulations- und Offline-Programmiersoftware Robotstudio von ABB. Damit gelang es, die Roboterbewegungen vorab zu simulieren und mögliche Optimierungspotenziale schon vor Inbetriebnahme auszuloten.

Eigener Wissensaufbau im Fokus

„Wir haben mit dieser Automatisierungsanlage einen Prototyp geschaffen, den wir nahezu eins zu eins auf andere Anlagen spiegeln können. Mehr noch: Wir nutzen die gewonnen Erkenntnisse, um weiteres Wissen für Robotik in dieser Spezialanwendung aufzubauen. Denn gerade das Fadenhandling von synthetischen Stoffen ist eine sehr komplexe Anforderung, für die es keine Anlagen von der Stange gibt“, betont Heinz-Georg Richels, Technischer Leiter und Prokurist bei Huesker.

Entsprechend hatte das Unternehmen den Anspruch, den Großteil der Roboterzelle eigenständig umzusetzen, um den internen Wissenstransfer von Anfang an sicherzustellen. Starthilfe gab es von ABB in Form von Unterstützung und Beratung bei der Konfiguration der Roboterapplikation sowie mittels tiefergehender Schulungen.

Auch das umfassende Servicenetzwerk von ABB steht Huesker zur Verfügung – ein wichtiges Kriterium, das ebenfalls den Ausschlag gab, Technologie von ABB einzusetzen. „Auch wenn wir viel selbst realisieren und neu ausprobieren – die Tatsache, dass wir mit ABB einen Partner an der Hand haben, der im Bedarfsfall schnell und professionell unterstützt, ist uns sehr wichtig“, ergänzt Tobias Efsing, Leiter der Automatisierung bei Huesker.

Blaupause für weitere Projekte

Nach erfolgreicher Implementierung seiner ersten Automatisierungsanlage sieht Huesker viel Potenzial darin, Robotik für weitere Anwendungen zu nutzen – etwa für die der eigentlichen Garnproduktion vorgelagerten Prozesse. „Wir sind hochspezialisiert, dementsprechend werden auch alle neuen Roboterzellen, die wir bauen, Prototypen sein. Hierfür brauchen wir Personal, das gut ausgebildet ist und sein Wissen weiter vertiefen möchte“, sagt Dr. F.- Hans Grandin. „Dass wir jetzt schon Robotik einsetzen, hilft uns dabei, junge Fachkräfte, die nach attraktiven Jobs Ausschau halten, für uns zu gewinnen.“

ABB Automation GmbH

Grüner Weg 6

61169 Friedberg

www.abb.de/robotics


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