Die Kunststoffboxen, in denen die Keramikteile sortenrein angeliefert werden, wendet ein Fanuc-Roboter M710 zunächst teileschonend. Durch einen beweglichen Hubdeckel wandern die Bauteile dann in der Box langsam an die Ausgabefläche. Der Roboter schiebt die jeweils durch Zwischenlagen voneinander getrennten Bauteile mit einem Rechen sanft auf ein Transportband, damit der Prüfprozess starten kann.
Mit Hilfe von Bürstenrollen werden die Keramik-Teile für den Prüftisch auf sechs Spuren verteilt. Derweil werden die Kartoneinlagen für den späteren Rücktransport vom Roboter mit einem Vakuumgreifer zwischengelagert und später wieder abgeholt. Auch das Handling der leeren Boxen übernimmt der Roboter.
Di neue Prüfzelle soll den hohen Qualitätsstandard bei der Keramikteilen-Produktion für Windkraft- und Solaranlagen, Brennstoffzellen, Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt sichern. Der große Vorteil der Prüfzelle von Martin Mechanic ist, dass sie an keine Variante gebunden ist. Sie kann Bauteile in den unterschiedlichen Größen und Formen überprüfen.
Auf dem vorgelagerten Einricht-Prüfplatz werden die Grenzen, ihre Toleranzen und die Außenkonturen des Bauteils eingelernt. Hierfür braucht der Anlagenbediener keine Programmierkenntnisse. Er kann neue Teilevarianten unter einem spezifischen Namen abspeichern und später wieder aufrufen.
Die Prüfung der Außenkontur geschieht dann mit telezentrischer Optik im Durchlichtverfahren mit sechs Kameras von oben. Hierzu wandern die Bauteile auf eine von unten beleuchtete Plexiglasscheibe, die auf einem Rundtakttisch montiert ist. Die guten Teile wandern über das Austrageband in den Schaufelgreifer des Roboters XG600 von Omron/Yamaha, der sie wiederum in eine leere Box einlegt. Es können maximal zehn Lagen übereinandergestapelt werden. Die Teile, die nicht in Ordnung sind, fallen über eine Schleuse in die tieferliegende Ebene. Sie werden von dort über ein Transportband in einer Box entsorgt.
Die BDE-Schnittstelle sorgt dafür, dass die Anlage sich die richtigen Produktionsdaten aus dem System zieht und in der SPS-Steuerung S71500F von Siemens übernimmt. Die komplette Arbeitszelle wurde mit einem Schutzzaun umgeben. Die Entwicklungszeit der gesamten Anlage mit Vorversuchen einschließlich Aufbau beim Kunden betrug 14 Monate.
MartinMechanic Friedrich Martin GmbH & Co KG
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