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Schall: „Motek 2021 findet statt - wir gehen mit vollem Elan in den Messeherbst 2021“

Interview: Bettina Schall, Geschäftsführerin P. E. Schall GmbH & Co. KG
Schall: „Motek 2021 findet statt – wir gehen mit vollem Elan in den Messeherbst 2021“

Wie der private Messeveranstalter P. E. Schall durch die Corona-Krise kommt, warum Präsenzmessen auch künftig unverzichtbar sind und was Schall für die Motek 2021 plant, verrät Geschäftsführerin Bettina Schall.

Autor: Armin Barnitzke

Wie haben Sie als großer privater Messeunternehmen die Corona-Krise überstanden?

Schall: Zweifellos gehören wir als Messeveranstalter – genau wie Messebauer, Caterer, Hoteliers, Gastronomen – zu denjenigen, die 2020 und auch im ersten Halbjahr 2021 empfindlich getroffen wurden. Ganz klar hat unser rein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen Einbußen hinnehmen müssen. Aber wir sind an jedem Tag wie gewohnt mit unseren Ausstellern in engem Kontakt geblieben und gehen nun mit Zuversicht und vollem Elan in den Messeherbst 2021, der für unsere B-to-B-Kunden im Oktober die Branchen-Highlights Motek/Bondexpo, Fakuma sowie Blechexpo/Schweisstec als Präsenzveranstaltungen bringt.

Sie haben schnell auch virtuelle Marktplätze etabliert. Wie kommen solche virtuellen Messen an?

Schall: Natürlich haben wir 2020 unsere bis dahin bereits existierenden digitalen Marktplätze weitergeführt und ergänzt, und von Anfang an war die Resonanz hocherfreulich. Die Austeller hatten ja ihre Messehighlights bereits präsentationsreif entwickelt und haben die virtuellen Marktplätze daher sehr gern und rege genutzt. Hier sind sowohl Produktneuheiten, Veranstaltungen, Fachforen, Webinare und Podcasts hinterlegt als auch die Möglichkeit der direkten Kommunikation zwischen Anbieter und Anwender. So können sich Aussteller und Fachbesucher an jedem Tag übers ganze Jahr hinweg umfassend austauschen und direkt miteinander in Verbindung treten.

Bei Google ist eine virtuelle Schall-Messe aber nur einen Klick entfernt von der Webseite der Hersteller und anderen virtuellen Messen, etwa von Verlagen. Wie können Sie sich hier behaupten?

Schall: Wir behaupten uns, weil wir für unsere Aussteller und Messebesucher ein etablierter, unabhängiger und neutraler Dienstleister sind. Wir sind ein bekannter und verlässlicher Partner der Wirtschaft und stehen weder in Konkurrenz zu Hersteller-Webseiten noch zu Verlagen. Vielmehr sehe ich es so, dass gerade in Ausnahmezeiten die Vernetzung auch beim Austausch von Fachinformationen ein Pluspunkt für alle Beteiligten bedeutet. Insbesondere für den Anwender, der ja monatelang auf den direkten, persönlichen Austausch verzichten musste. Für ihn war die virtuelle Produkt- und Informationskommunikation auf verschiedenen Ebenen ein hoffentlich nützlicher Ersatz.

Werden Sie das virtuelle Messegeschäft künftig beibehalten oder ausbauen?

Schall: Schall-Messen sind von Haus aus reale Präsenzmessen, das werden sie auch bleiben. Aber selbstverständlich werden wir unseren Ausstellern und den Fachbesuchern, wenn es gewünscht wird, die digitalen Marktplätze weiter begleitend anbieten, denn sie sind sinnvoll und nützlich. Die virtuellen Messeportale funktionieren rund um die Uhr, insoweit sind sie wertvoll sowohl für Hersteller als auch für Anwender, werden aber in unserem B-to-B-Geschäft niemals eine Präsenzveranstaltung ersetzen.

Warum?

Schall: Virtuell lässt sich manches klären, aber eben nicht alles. Wenn es um konkrete und spezielle Kundenlösungen geht, ist die sinnliche Wahrnehmung unverzichtbar, das äußern Aussteller und Fachbesucher gerade in den vergangenen Monaten deutlich verstärkt. Wir brauchen für den fachlichen Disput das Sehen und Fühlen von Bauteil, Werkstoff und Maschine, wir brauchen den persönlichen Austausch auf Augenhöhe. Simulation hat eindeutig ihre Grenzen, sie wird die Realität nie ersetzen können. So ist deutlich geworden, dass Präsenzmessen für unsere Branchen unverzichtbar sind.

Werden die Messen also in alter Stärke zurückkehren und im alten Format erscheinen? Oder gibt es nach Corona neue Messen, etwa mit Hybrid-Konzepten?

Schall: Wir sind davon überzeugt, dass die etablierten Fachmessen in alter Stärke zurückkehren werden. Denn für komplexe industrielle Anforderungen und Lösungen ist der direkte fachliche Austausch durch nichts zu ersetzen. Auch Lösungsalternativen und die Variantenübersicht können nur Präsenzmessen bieten. Keine Frage: Künftig werden virtuelle Marktplätze fortbestehen und aktualisiert, es werden auch von Veranstalterseite virtuelle Kommunikationselemente verstärkt eingesetzt, zum Beispiel Videos, Interviews, Gesprächsforen, Produktvorstellungen und Rundgänge für Gäste, die nicht persönlich anreisen können. Insoweit werden sich das reale Zusammentreffen und der virtuelle Informationsaustauch künftig sinnvoll ergänzen.

Wird die Motek im Oktober 2021 stattfinden?

Schall: Ja, die Motek/Bondexpo 2021 ist in voller Vorbereitung und kann stattfinden!

Unter welchen Bedingungen? Wie ist ihr Hygiene-Konzept?

Schall: Ein ausdifferenziertes Hygiene- und Sicherheitskonzept war bereits für die Messen 2020 jeweils mit allen Beteiligten ausgearbeitet worden. Dies wird für 2021 aktualisiert und angepasst, um eine sichere Durchführung des Messegeschehens zu gewährleisten. Es gelten alle bekannten Regeln, etwa Besucherführung, Abstandsvorgaben, Lüftung, Hygienestationen etc. Zusammen mit der Messe Stuttgart werden alle Vorgaben umgesetzt.

Thema der Motek sind ja Montage, Handhabung und Robotik. Haben diese Themen von Corona profitiert, etwa durch Montage von Masken und Tests?

Schall: Ganz sicher haben Automatisierung und Digitalisierung einen enormen Schub erfahren, nicht nur aufgrund der Herstellung von Masken und Testsystemen. Insgesamt haben die Robotik, autonome Transfereinheiten und Automatisierungslösungen in verschiedenen Bereichen ebenso zugelegt wie Systeme der Qualitätssicherung. Zweifellos sind klassische Motek-Themen, eben die Handhabungs- und Montagetechnik, verstärkt auch in Labore und Anlagen der Life-Science-Branchen eingezogen.

Wird es Ausstellungsbereiche zu solchen Themen geben?

Schall: Wir dürfen sehr gespannt sein, welche Themen aus den Bereichen Hygiene, Gesundheit, Prozessveränderungen die Aussteller neben ihren traditionellen Industrie- und Automatisierungsthemen aufgreifen. Die Arbeitswelt samt der innerbetrieblichen Abläufe hat sich schließlich verändert, und jedes Unternehmen hat sich damit auseinandersetzen müssen.

Wie wird die Besucher-Resonanz bei der Motek 2021 sein? Werden die Präsenzmesse-süchtign Massen das Messegelände stürmen oder erwarten eher Zurückhaltung?

Schall: Wir alle wissen: Aussteller, Fachbesucher, Unternehmensangehörige, Medienvertreter und Kollegen erwarten das persönliche Wiedersehen und freuen sich auf die Messen. Wenn der Herbst 2021 uns alle wieder zusammenbringt, wäre es wunderbar! Aber mit einem Sturm ist freilich nicht zu rechnen. Für uns dominieren Vernunft und Pragmatismus. Also gehen wir mit kühlem Kopf und solider Vorbereitung in die nächsten Wochen und Monate.

www.motek-messe.de

www.bondexpo-messe.de


Kasten: Motek adressiert Software für Montage

Der Messeveranstalter P.E. Schall schafft zur Motek 2021 vom 05. bis 08. Oktober 2021 den neuen Ausstellungsbereich „Software für die Montage“. Er soll eine einmalige Plattform für die Digitalisierung von Fertigung und Montage werden. Die Präsentation umfasst mehrere Themen: Software für das Product-Lifecycle-Management, für den Vertrieb, den Service, für Entwicklung und Konstruktion, für Fertigung und Montage sowie maschinennahe Software und Steuerungstechnik.

Außerdem wird die „Arena of Integration“ (AOI) als Show-Highlight vorbereitet: Sie soll als lebendiges Herzstück der Ausstellung die Vernetzung von Software und Montagetechnik durch Exponate anschaulich machen.

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