Verpackungen auf pflanzlicher Basis können die Plastikmenge, die im Müll und im Meer landet, erheblich reduzieren. Daher ist ABB Robotics eine Kooperation mit dem kalifornischem Unternehmen Zume eingegangen, einem Anbieter von biologisch abbaubaren Verpackungen. Durch die Lieferung von ABB-Roboterzellen kann Zume die Produktion nachhaltiger Verpackungen global ausweiten und somit die Abhängigkeit von Einweg-Plastik verringern.
In den nächsten fünf Jahren wird ABB weltweit mehr als 1000 Faserguss-Fertigungszellen (molded fiber manufacturing cells, MFC) in Anlagen von Zume-Kunden integrieren, darunter auch bis zu 2000 Roboter. So können jährlich mehrere Millionen nachhaltige Verpackungen produziert werden. Über finanzielle Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart.
Wirtschaftliche Alternative
„Indem wir die Herstellung der nachhaltigen Verpackungen von Zume mit ABB-Robotern automatisieren, schaffen wir eine wirtschaftliche Alternative zu Einweg-Plastik. Zusammen mit Zume haben wir die Möglichkeit, Billionen von Plastikteilen einzusparen, knapper werdende Ressourcen zu schonen und zu einer klimafreundlicheren Welt beizutragen”, sagt Sami Atiya, Leiter des ABB Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation. „Robotergestützte Automatisierung bietet heutzutage viele Möglichkeiten, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Indem wir effizienter produzieren, können wir Energieverbrauch, Emissionen und Produktionsabfälle senken.”
Das Verpackungsmaterial von Zume besteht aus nachhaltigen Pflanzenresten, die bei der landwirtschaftlichen Produktion zurückbleiben – beispielsweise Bambus, Weizen und Stroh. Verglichen mit der Herstellung und Entsorgung von Kunststoffverpackungen verbraucht pflanzliches Material deutlich weniger Wasser und Energie und verursacht gleichzeitig weniger CO2-Emissionen. Im Gegensatz zu Plastik sind Verpackungen auf pflanzlicher Basis zudem zu 100 Prozent biologisch abbaubar.
Verpackungen aus Pflanzenresten
Die Verpackungen werden aus Pflanzenresten mit Hilfe von Zumes Faserguss-Zellen geformt, in die zwei IRB 6700 ABB-Roboter integriert werden. Jede Zelle kann bis zu zwei Tonnen Pflanzenreste pro Tag verarbeiten – das entspricht der Produktion von 80.000 nachhaltigen Verpackungen. Gemeinsam mit ABB plant Zume, Fabriken mit jeweils bis zu 100 Roboterzellen auszurüsten.
Aufgrund der Automatisierung, Schnelligkeit und Skalierbarkeit, die durch die Faserguss-Zellen gewährleistet werden, verfügt jeder Standort über die Kapazität pro Jahr 71.000 Tonnen Pflanzenreste zu verarbeiten und bis zu zwei Milliarden nachhaltige Verpackungen zu produzieren.
Das erste gemeinsame Pilotprojekt von Zume und ABB wurde zusammen mit Satia Industries Limited lanciert, einem der größten Hersteller von Papier und landwirtschaftlichen Erzeugnissen in Indien. Im Rahmen des Projekts entsteht eine Anlage mit 10 Fertigungszellen, die 20 Tonnen Weizenstroh täglich verarbeiten und zu 100 Prozent biologisch abbaubare Verpackungen für verschiedene Industrien produzieren werden.
Weitere Pilotprojekte sind bereits geplant, zum Beispiel bei der Parason Group, einem ebenfalls in Indien ansässigen weltweit führenden Zulieferer für Papier- und Zellstoffmaschinen, sowie bei Jefferson Enterprise Energy, der ersten vollständig mit erneuerbaren Energien betriebenen Fabrik für kompostierbare Verpackungen in Texas, USA.
„Wir erwarten, dass es bis zum Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren geben wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir auf Einweg-Plastik verzichten”, sagte Alex Garden, Chairman und CEO von Zume. „Wir arbeiten weltweit mit Experten von ABB im Bereich Automatisierung zusammen, um gemeinsam Automatisierungslösungen für unsere Kunden zu entwickeln und zu integrieren. Damit werden wir die Verpackungsindustrie von Grund auf verändern.”
ABB Ltd
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