Wie gefährlich die Arbeit in Pipelines sein kann, zeigt ein tragischer Unfall, der sich 2007 in einem Kraftwerk in Colorado ereignete. Als Arbeiter im Inneren einer Druckrohrleitung, die Wasser zu den Turbinen leitet, eine Epoxidharzbeschichtung auftrugen, entzündete sich ein brennbares Lösungsmittel. Fünf Menschen kamen ums Leben.
Um das zu vermeiden, haben die beiden US-Unternehmen Remote Orbital Installations und Big Sky Engineering den Roboter Crawler entwickelt – eine fernsteuerbare Roboterplattform auf vier Rädern, die durch Rohrleitungen fährt, die Innenwände mit einem Strahlwerkzeug reinigt und mit Epoxidharz neu auskleidet.
Doch bevor der Crawler bereit für den Einsatz war, mussten die Ingenieure einige Herausforderungen meistern. Unter anderem galt es, Bauteile zu finden, die der schmutzigen und feuchten Umgebung im Inneren der Pipeline standhalten – ansonsten könnten Ausfälle dazu führen, dass Arbeiter doch das Rohr betreten und sich in Gefahr bringen müssten. Zu diesen Bauteilen zählten Energieführungen, die Energie- und Datenleitungen des Roboters vor Beschädigungen durch unkontrollierte Bewegungen schützen sollen.
Langlebigkeit war entscheidend
Fündig wurden die US-Konstrukteure bei Igus in Köln. Die Energieführungen des Motion-Plastics-Spezialisten übernehmen an mehreren Stellen die Führung von Energie- und Datenleitungen. Sie führen beispielsweise die Leitungen des Mechanismus, der die Radbreite des Crawlers auf den Rohrdurchmesser einstellt. Für die Sicherheit von hängenden Leitungen sorgen geschlossene Energieketten der Triflex Serie, die dank tordierbarer Kettenglieder kontrollierte, dreidimensionale Bewegungen ermöglichen.
Alle Energieketten im Crawler bestehen aus einem verschleißfesten, robusten, chemikalienbeständigen und korrosionsfreien Hochleistungskunststoff, der auch widrigsten Umgebungen über Jahre zuverlässig standhält. „Die Langlebigkeit der Produkte von Igus war entscheidend für den Erfolg des Crawlers“, bestätigt Ingenieur Mike Kronz. „Wir haben mehrere Projekte durchgeführt und hatten keinen einzigen Ausfall.“
Vector Award 2022: mutige Energiekettenlösungen gesucht
Der Roboter Crawler ist ein Beispiel für einen Einsatz von Energieketten, der sich durch Mut zur Kreativität auszeichnet. Vergleichbare Anwendungen sucht Igus für den Vector Award 2022, der einzigartige Energieführungslösungen prämiert. Das Preisgeld beträgt für den goldenen Vector Award beträgt 5.000 Euro. Einsendeschluss ist der 11. Februar 2022.
Igus GmbH
Mehr zum Thema Robotik