Kein „Rexit“ geplant: Während Großbritannien noch über den Brexit aus der EU diskutiert, sind die Briten Robotern gegenüber offensichtlich weniger skeptisch eingestellt. Befragt nach der Arbeitswelt der Zukunft wünscht sich die Mehrheit der Briten, dass Roboter die ungesunden (83 Prozent), gefährlichen (77 Prozent) oder monotonen (72 Prozent) Aufgaben übernehmen. Das sind Ergebnisse des automatica Trend Index, für den im Auftrag der automatica insgesamt 1.000 Arbeitnehmer in Großbritannien befragt wurden.
Die Mehrheit der Arbeitnehmer in Großbritannien wünscht sich aber nicht nur, dass Roboter die schmutzigen, langweiligen und gefährlichen Jobs übernehmen: Rund 70 Prozent sind zudem der Meinung, dass der Robotereinsatz den Beschäftigten neue Chancen bietet, qualifiziertere Tätigkeiten zu erlernen und Impulse für die Aus- und Weiterbildung liefert.
Die künftige Zusammenarbeit in Mensch-Roboter-Teams wird von den Befragten überwiegend positiv bewertet: 68 Prozent der Briten sind der Meinung, dass eine Kooperation mit Robotern ohne Schutzzäune die Fertigung verbessern wird. Der Grund: Menschliche Talente wie Urteilsvermögen und Feinmotorik lassen sich mit der Kraft und Präzision der Roboter kombinieren.
70 Prozent der Erwerbstätigen gehen davon aus, dass die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine die Wettbewerbsfähigkeit britischer Unternehmen steigern wird. Gut jeder Zweite rechnet damit, dass im Zuge von „Digitalisierung & Robotik“ Arbeitsplätze zurück nach Großbritannien verlagert werden, die bisher im Ausland angesiedelt waren. Kostenersparnisse in der Produktion (73 Prozent) und Qualitätssteigerungen für Produkte und Dienstleistungen (68 Prozent) werden als weitere Vorteile der Robotik genannt.
Mit 85 Industrie-Robotern pro 10.000 Mitarbeiter entspricht die Roboterdichte in der britischen Fertigungsindustrie aktuell dem weltweiten Durchschnitt. Im internationalen Vergleich belegt das Vereinigte Königreich damit den 15. Platz in Europa und den 22. Platz weltweit. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Roboterdichte 322. Damit liegt Deutschland weltweit hinter Korea und Sigapur auf Platz 3.