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Für klinische Studien oder die personalisierte Medizin werden meist kleine Losgrößen von Medikamenten benötigt, beispielsweise Injektionslösungen, keimfrei und aseptisch abgefüllt in Vials. Die kleinen Losgrößen machen es zwar unwirtschaftlich, diese Vials auf konventionellen Anlagen abzufüllen. Aber neue Vorschriften und der Fachkräftemangel machen eine solche Roboter-basierte Abfüllung von Medikamenten auch für kleinere Labore immer interessanter, ist Thomas Goldfuß, CEO von Goldfuß Engineering aus Balingen überzeugt.
120 Vials pro Stunde
Daher hat Goldfuß Engineering gemeinsam mit dem Containment-Experten Weiss Pharmatechnik eine robotergestützte Abfüllanlage für kleine Losgrößen konzipiert. Damit können Kleinchargen bis 120 Vials pro Stunde in einem Laborraum der Klasse B automatisiert abgefüllt und verschlossen werden. Das Herzstück der Anlage bilden eine Sicherheitswerkbank von Weiss und ein speziell für den Reinraumbereich konzipierter Hygiene-Industrieroboter Motoman HD7 von Yaskawa (HD steht für „Hygienic Design“).
Für den Roboter hat Goldfuß Engineering zudem eigens einen Multifunktionsgreifer mit drei Seiten entwickelt: Damit nimmt der Motoman HD7 die Einzelteile der Vials auf, bringt sie zur Abfüllung, verschließt die gefüllten Vials und transferiert diese anschließend in ein Magazin.
Einfache Bedienung
„Die Features des Motoman HD7 passen optimal zu unserer Lösung“, sagt Thomas Goldfuß, der mit Goldfuß Engineering bereits seit 16 Jahren mit Yaskawa-Robotern arbeitet. „Bei dieser Anwendung muss der Roboter die Anforderungen der Reinraumklasse A, ISO 5, erfüllen, und die entsprechenden Zertifikate sind wichtig für die Validierung des Systems nach GMP. Entscheidend ist auch, dass die Oberflächen mit allen gängigen Medien zu reinigen sind, und die Sterilisierung mit UV-Licht oder H2O2-Begasung möglich ist.“ Seine Wahl fiel auch deswegen auf das Yaskawa-Modell Motoman HD7, weil Bedienung und Programmierung „intuitiv einfach sind“, wie er sagt. „Und auch mit dem Support von Yaskawa haben wir sehr gute Erfahrungen.“
Im Juni 2024 präsentierte Goldfuß Engineering die Anlage erstmals auf der Prozessindustrie-Messe Achema. Thomas Goldfuß und sein Team bearbeiten nun bereits erste Kundenanfragen. Und das nicht nur von kleinen Laboren: Sogar ein Pharma-Konzern zieht das System als Backup während Stillstandzeiten der Großanlage zu Wartungs- und Serviceeinsätzen in Betracht.
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