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Gofa und Swifti: ABBs erweitert seine Cobot-Familie

Von kollaborativ bis schnell
Gofa und Swifti: ABBs Yumi-Cobots bekommen starke und schnelle Brüder

Mit zwei neuen Cobot-Modellen baut ABB seine Cobot Familie deutlich aus, um vom aufstrebenden Cobot Markt zu profitieren. ABB erwartet im Cobot-Wachstumsraten von rund 17 Prozent.

Autor: Armin Barnitzke

Mit dem 2015 vorgestellten Cobot Yumi, der in der Leiterplattenmontage ebenso im Einsatz ist wie in Covid-Test-Laboren oder beim Testen von Geldautomaten, gehört ABB zu den Pionieren der kollaborativen Robotik. Nun ergänzt ABB seine Cobot Familie aus ein- und zweiarmigen Yumis um zwei ganz neue Roboter-Modelle, die auf unterschiedliche Einsatzszenarien zielen: Während der Gofa mit seinen intelligente Sensoren in allen Gelenken auf die enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter zielt, schließt der Swifti die Lücke zwischen Cobots und Indutsrierobotern.

„Unser neues Cobot-Portfolio ist das vielseitigste auf dem Markt”, freut sich Sami Atiya, Leiter des ABB Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation. „Unsere neuen Cobots sind einfach zu bedienen und zu konfigurieren. Mit unserem globalen Netzwerk aus Service-Experten ermöglichen wir Unternehmen jeder Größe und jeder Branche, weit über die Fertigungsindustrie hinaus, den reibungslosen Einstieg in die Robotik.”

Gofa: Einfach zu bedienen

Der sechsachsigen Gofa CRB 15000 ist auf enge Zusammenarbeit mit dem Menschen auslegt und daher wenn man so will „ein echter Cobot“. Für Sicherheit sorgen Momenten- und Positionssensoren in allen sechs Gelenken. Diese erkennen Berührungen zwischen Mensch und Roboter und bringen den Cobot binnen Millisekunden zum Stillstand. Gofa besitzt eine Traglast von bis zu 5 kg und besitzt laut ABB die größte Reichweite und Geschwindigkeit seiner Klasse.

Zudem ist der Gofa Cobot besonders einfach zu bedienen, etwa über einfache Knöpfe am Roboterkopf sowie über eine Lead-Through-Handführung und über das intuitive Wizard Easy Programming. Wizard Easy Programming basiert auf einfachen grafischen Blöcken für bestimmte Aktionen wie das Anfahren einer Position, das Aufnehmen eines Objekts und das Wiederholen von Bewegungen. So kann auch ein Roboter-Laie schnell und intuitiv eine Reihe von einfachen Prozessen erstellen, die der Roboter ausführen soll. Gofa basiert übrigens in großen Teilen auf dem Roberta-Cobot des deutschen Cobot-Pionier Gomtec, den ABB 2015 übernommen hatte. Gofa wurde nun aber in die ABB Welt (etwa in Sachen Robotersteuerung) integriert.

Mit dem Gofa zielt ABB auf Anwendungen wie Materialhandhabung oder Maschinenbedienung, Teilemontage, Verpackung und Inspektion sowie auf die Laborautomatisierung. Auch wenn die Traglast von 5 kg im Cobot Segment eher Durchschnitt ist, sieht ABBs deutscher Robotik-Chef Jörg Reger dennoch gerade in Branchen wie Elektronik, Lebensmittel und Verpackung genug Potenzial für einen Cobot mit 5 kg Traglast.

Swifti: Schnell wie ein Standardroboter

Zweites neues Cobots-Modell bei ABB ist der Swifti (laut Reger ein „echter Flitzer“), der auf die sporadische Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter ausgelegt ist. Der Swifti CRB 1100 ist ein schneller kollaborativer Industrieroboter mit einer Geschwindigkeit von 5 m/s und einer Traglast von 4 kg und soll die Lücke zwischen kollaborativen Robotern und Industrierobotern schließen.

Letztlich ist der Swifti ein in Richtung Kollaboration umgebauter Standard-Industrieroboter IRB 1100, der im Paket mit einem Sick-Laserscanner und der Safemove-Software MRK-tauglich wird. Dadurch kann sich Swifti mit hoher Geschwindigkeit bewegen, wenn kein Mensch in der Nähe ist. Wird eine Person in Swiftis Arbeitsbereich erkannt, werden seine Bewegungen via Safemove automatisch verlangsamt oder angehalten, damit sich der Bediener dem Roboter sicher nähern kann. Entfernt sich der Bediener wieder, kehrt der Cobot zu seiner vollen Geschwindigkeit und Produktionsleistung zurück. Als zusätzliche Sicherung verfügt Swifti über eine Statusleuchte, die den Betriebszustand des Roboters anzeigt.

Einfache Bedienung und Installation

Ein weiteres Merkmal des kollaborativen Konzepts von Swifti ist seine einfache Bedienung und Installation. Die sicheren Arbeitsbereiche des Roboters sowie weitere Sicherheitsfunktionen lassen sich schnell und einfach mithilfe der anwenderfreundlichen Safemove-App auf dem Flexpendant definieren.

Zur Programmierung des Roboters kann der Anwender die Lead-Through-Programmierung mithilfe eines ansteckbaren Programmiergeräts mit der Software Wizard Easy Programming kombinieren, die auch Nicht-Spezialisten die Automatisierung ihrer Anwendungen ermöglicht. Swifti eignet sich für Aufgaben wie das Montieren oder Polieren, bei denen ein Mensch anwesend sein muss, um den Vorgang zu überwachen oder Teile neu zu positionieren.

ABB unterstützt Einsteiger übrigens mit einem Cobot-Starter-Paket, das aus einer (in den ersten sechs Monaten kostenlosen) Support Hotline sowie einer Reihe von Online Tutorials und dem Anschluss an die Ability Cloud für Condition Monitoring und Diagnostics (Zustandsüberwachung und Diagnose) besteht. Die Cobots sind über einen neuen Webshop verfügbar.

ABB Automation GmbH Division Robotics

Grüner Weg 6

61169 Friedberg

abb.de/robotics


Mehr Roboter: Covid-19 und Gesundheit als Treiber

Laut einer ABB-Umfrage unter 1.650 Unternehmen in Europa, den USA und China wollen 84 Prozent der Befragten in den kommenden zehn Jahren Robotik einführen oder verstärkt nutzen. Ein wichtiger Treiber ist Covid-19: Fast die Hälfte der befragten Unternehmen (43 Prozent) gab an, mit dem Einsatz von Robotik die Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitenden am Arbeitsplatz verbessern zu wollen. 51 Prozent sagten, dass mit Hilfe von Robotern die Abstandsregeln besser eingehalten werden können, und mehr als ein Drittel (36 Prozent) will mit Roboter-Nutzung die Qualität der Arbeit für die Mitarbeitenden verbessern. Darüber hinaus gaben 78 Prozent an, dass es schwierig sei, Personal für repetitive und körperlich anstrengende Tätigkeiten zu gewinnen.

Ein wichtige Rolle dabei spielen kollaborative Roboter (Cobots): Im Jahr 2019 wurden weltweit mehr als 22.000 neue Cobots installiert – ein Plus von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. ABB erwartet, dass die Nachfrage nach kollaborativen Robotern zwischen 2020 und 2025 jährlich um durchschnittlich 17 Prozent wächst. Der weltweite Umsatz wird zwischen 2019 und 2025 voraussichtlich von 0,7 Milliarden US-Dollar auf rund 1,4 Milliarden US-Dollar steigen. Für den weltweiten Industrierobotermarkt wird ein Wachstum von rund 45 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf rund 58 Milliarden US-Dollar bis 2023 erwartet (durchschnittliches jährliches Wachstum von 9 Prozent).


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