Der Robotereinsatz in der Europäischen Union ist nach wie vor Spitze – nur Großbritannien fällt zurück. Dies geht aus den vorläufigen Ergebnissen des World Robotics Report 2019 hervor, der von der International Federation of Robotics (IFR) veröffentlicht wurde.
So ist die Zahl der in Großbritannien neu installierten Industrieroboter ist 2018 um 3 Prozent auf 2.306 Einheiten gefallen. Im Vorjahr war der britische Roboterabsatz noch um 31 Prozent gestiegen. „Das Vereinigte Königreich hat die Roboterautomatisierung in allen Fertigungssektoren außerhalb der Automobilindustrie deutlich langsamer betrieben als unsere Hauptwettbewerber“, sagt Mike Wilson, Vorsitzender der British Automation and Robot Association. „Jahrelang zog Großbritannien ausländische Arbeitnehmer an und Unternehmen zogen es vor, Menschen einzustellen, anstatt in Investitionsgüter zu investieren.“
Das dürfte sich ändern, so Wilson: „Die Folgen der Brexit-Abstimmung und der anschließenden politischen Entwicklungen führen zu einer Verringerung der Verfügbarkeit von Arbeitskräften, da die vielen aus Osteuropa stammenden Arbeitnehmer beginnen, in ihre Heimat zurückzukehren. Infolgedessen müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie ihre Arbeitskräfte effektiv einsetzen und alternative Wege finden, um Aufgaben zu erfüllen – die Roboterautomatisierung ist eine naheliegende Lösung.“
Die Verkaufszahlen in der Europäischen Union sind ohnehin weiterhin positiv – mit einem Plus von 12 Prozent. Gemessen an der Roboterdichte nach Regionen hat Europa mit 106 Industrierobotern pro 10.000 Beschäftigten das höchste Niveau in der Fertigungsindustrie weltweit – Deutschland (3.), Schweden (5.), Dänemark (6.), Belgien (9.) und Italien (10.) gehören alle zu den Top-10 in Sachen Roboterdichte. Großbritannien liegt mit einer Dichte von 85 Einheiten weltweit auf Platz 22, was dem globalen Durchschnitt entspricht. China hatte Großbritannien 2017 überholt und liegt derzeit mit 97 Einheiten auf Platz 21.