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Beckhoff: "Roboter-Baukasten Atro eignet sich bestens zur Maschinenintegration“

Interview: Uwe Bonin, Produktmanager Robotics bei der Beckhoff Automation GmbH & Co. KG
Beckhoff: „Unser Roboter-Baukasten Atro eignet sich bestens zur Maschinenintegration“

Warum sich Beckhoffs Industrieroboter-Baukasten Atro (Automation Technology for Robotics) bestens für die maschinenintegrierte Robotik eignet und welche Anwendungen dabei besonders im Fokus stehen, erläutert Uwe Bonin, Produktmanager des Atro-Systems bei Beckhoff Automation.

Interview: Armin Barnitzke

Welche Idee steht bei Atro im Vordergrund? Die integrierte Automation mit dem Roboter als Teile der Maschine oder ein flexibler Stand-alone-Roboterbaukasten für KMU?

Bonin: Atro eignet sich hervorragend zur Integration in Maschinen und Anlagen, da der Roboter dank des modularen und flexiblen Industrieroboter-Baukastens exakt an die Bedürfnisse angepasst werden kann. Dieser Baukasten besteht aus Basismodulen, die als Sockel für den Roboter dienen, Motormodulen für die aktiven Robotergelenke sowie Linkmodulen, die als mechanische Verbindung zwischen den Gelenken dienen und die Reichweite definieren. Aber natürlich lässt sich ein Atro-System auch als Stand-alone-Roboter einsetzen. Dafür werden wir vordefinierte Konfigurationen inklusive Steuerung anbieten.

Maschinenintegrierte Automation versprechen auch Partnerschaften wie Siemens/Kuka, B&R/ABB oder Keba/Comau. Warum haben Sie sich bei Beckhoff keinen Roboterpartner gesucht, sondern eine eigene Robotermechanik entwickelt?

Bonin: Die Integration des Atro-Systems in die Beckhoff-Automatisierungswelt ist weitreichender, als das durch eine Partnerschaft zu erreichen wäre. Die Atro-Module sind als Komponenten des Beckhoff-Portfolios konzipiert. Daraus ergibt sich ein nahtloses Zusammenwirken mit unseren anderen Komponenten – sei es mit der Hardware oder mit der Software. Bei einer Partnerschaft können zwar Schnittstellen und Funktionen aufeinander abgestimmt werden, aber am Ende bleibt es bei zwei getrennten Systemen.

Einen modularen Roboterbaukasten bietet auch das Start-up RobCo aus München. Warum haben Sie eigene Module entwickelt?

Bonin: Beckhoff zeichnet sich durch eine sehr große Entwicklungs- und Fertigungstiefe aus. Daher sind auch die Atro-Module weitgehend aus eigenen Komponenten aufgebaut. Auf diese Weise werden wir auch in Zukunft unsere hohen Qualitätsansprüche und unsere Lieferfähigkeit aufrechterhalten.

Welche Anwendungen haben Sie in erster Linie im Fokus?

Bonin: Der Fokus für die Markteinführung wird im Bereich Material-Handling liegen. Hier kommen die Vorteile des Systems besonders zum Tragen. So ist es beispielsweise in Kombination mit Transportsystemen wie XTS oder XPlanar möglich, eine Roboterkinematik mit weniger als sechs Freiheitsgraden einzusetzen und dadurch Module einzusparen. Die Möglichkeit, den Roboter und das Transportsystem mit einer Steuerung zu betreiben, vereinfacht zusätzlich die Inbetriebnahme und steigert die Performance durch bessere Synchronisation.

Atro hat ja auf der Automatica Premiere gefeiert. Was zeigt hier das Kundenfeedback? Welche Anwendungen wollen Kunden mit Atro umsetzen?

Bonin: Während und nach der Automatica haben wir sehr positives Feedback erhalten. Viele Anwender denken gerade darüber nach, wie sie Atro in ihre Anlage oder Maschine integrieren können. Dabei entstehen zusätzlich zu den klassischen Anwendungen wie z. B. Pick-and-Place-Applikationen auch viele Ideen, mit denen wir bisher nicht gerechnet haben.

Wann kann man Atro-Roboter kaufen und was sollen sie kosten?

Bonin: Atro soll ab der zweiten Jahreshälfte 2024 in Serie lieferbar sein. Zum aktuellen Stand der Entwicklung ist es sehr schwierig, konkrete Preisangaben zu machen. Es ist jedoch erklärtes Ziel, dass wir uns an den üblichen Marktpreisen für Roboter renommierter Hersteller mit vergleichbarem Funktionsumfang orientieren.

Soll es Atro auch mal in einer MRK-sicheren Cobot-Version geben?

Bonin: Ja, es soll auch MRK-Funktionen geben. Im ersten Schritt sind Sicherheitsfunktionen für das Handführen geplant. Danach werden die weiteren MRK-Funktionen ergänzt.

Wie wollen Sie den Betrieb von Atro als „flexiblem Stand-alone-Roboter“ vereinfachen? Soll es fertige Pakete für KMU geben?

Bonin: Der Einsatz als Stand-alone-Roboter ist zwar nicht der Fokus für die Markteinführung, aber natürlich ohne Weiteres möglich. Für Standard-Roboter-Konfigurationen wird es Starter-Kits geben. Diese bestehen aus Atro-Modulen für eine vollständige Roboter-Kinematik, einer passenden Steuerung und dem TwinCAT-Robotik-Paket. Das System ist so konfiguriert, dass es sofort und ohne Vorkenntnisse einsetzbar ist.

Wie sollen der Vertrieb und die Integration von Atro-Stand-Alone-Modellen laufen? Über Beckhoff? Über Integrationspartner?

Bonin: Beckhoff verfügt über ein großes weltweites Vertriebsnetz. Wie alle anderen Komponenten unseres Portfolios werden die Atro-Module daher ebenfalls über diesen Weg vertrieben.

Beckhoff Automation GmbH & Co. KG

www.beckhoff.com/atro


3 Vorteile im Überblick

Beckhoffs Roboter-Baukasten ATRO (Automation Technology for Robotics) bietet drei wichtige Vorteile:

  • Flexibilität: Mit dem Roboter-Baukasten kann man den passenden Roboter ganz flexibel zusammen stellen.Mit dem Modulen lassen sich zum Beispiel Traglast und Reichweite des Roboters genau auf die Anforderungen der Applikation anpassen. Und auch die Anzahl der Freiheitsgrade ist nicht auf eine 6-Achs-Kinematik festgelegt.
  • Integration: Atro ist tief in die Beckhoff-Automatisierungswelt integriert. Man kann Maschine und Roboter mit derselben Steuerung betreiben kann. Das sorgt für eine hohe Synchronität zwischen allen Komponenten. Zudem stehen dem Robotersystem moderne TwinCAT-Funktionen wie Bildverarbeitung oder Machine Learning zur Verfügung, etwa für komplexe Applikationen wie den Griff in die Kiste
  • Beweglichkeit: Durch die innenliegende Medienführung für Daten, Energie oder Luft können unterschiedliche Werkzeuge und Greifer problemlos integriert werden. Dabei bleibt die endlose Drehung der Achsen und des Werkzeugs erhalten.

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