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IoT & Co: Und welche Rolle spielen Sie?

Vom reinen Datenlieferanten über den IoT-Enabler zum digitalen Diensteanbieter
IoT & Co: Und welche Rolle spielen Sie?

IoT & Co: Und welche Rolle spielen Sie?
Die Rolle des Datenlieferanten ist nur der Einstieg in die Welt des IIoT. Das Geld wird in höheren Ebenen verdient, vor allem als digitaler Diensteanbieter. Eine ganz besondere Rolle spielen die Plattformanbieter. Bild: TAE
Alle reden vom IoT und suchen nach neue digitalen Geschäftsmodellen: Aber welche Rolle können und wollen Industrieunternehmen wirklich spielen? Ein Überblick.

Autor: Franz Mattes, AIT

Datenlieferanten – die Basis: Betriebsdaten, Konfigurationsdaten, Diagnosedaten – Daten sind die Basis für viele Digitalisierungsbemühungen. Zur Bereitstellung dieser Daten stehen diverse Protokolle, Bussysteme und Schnittstellen zur Verfügung, die in der Industrie 4.0 verstärkt standardisiert werden, ewa mittels OPC UA. Allerdings erhalten diese Daten erst durch OPC UA Companion Specifications eine Semantik und werden hierdurch erst herstellerübergreifend nutzbar.

Datenlieferanten generieren in der Industrie 4.0 ihre Umsätze durch den Verkauf der Daten. Allerdings zeigt der Vergleich mit dem Öl („Daten sind das neue Öl“): Wie im Ölgeschäft sind es nicht die Ölquellen, die das große Stück vom Kuchen erhalten, sondern es sind die Veredler und Verwerter, die aus den Daten den wirtschaftlichen Erfolg ziehen. Die Rolle des Datenlieferanten ist also nur der notwendige Einstieg in die Welt des IIoT und die meisten Unternehmen müssen wenig bis gar nichts tun, um diese Rolle einnehmen zu können.

IoT-Enabler – Befreier und Brückenbauer: Um die Einstiegsstufe des Datenlieferanten zu verlassen, sollten Maschinen- und Anlagenbauer die Roller des IoT-Enablers erreichen. Ein IoT-Enabler stellt Komponenten zur Verfügung, die dem Datenlieferanten helfen, seine Daten aus Silos zu befreien, zu bereinigen, anzureichern und zu verarbeiten. Die Bandbreite der Komponenten ist dabei groß und reicht von energieautonomer Retrofit-Sensorik über Softwaresysteme zur Datenaufbereitung bis hin zu Edge Devices, welche komplexere Aufgaben an der Schnittstelle zwischen Fabrik und Cloud zur Verfügung stellen.

Neben Umsätzen durch den Verkauf von Hardware oder Software entsteht wirtschaftlicher Erfolg durch transaktions- oder verbrauchsbasierte Abrechnung. So ist es keine Seltenheit, dass z. B. Edge Devices nicht mit einem Preis pro Gerät, sondern vielmehr mit einem Modell abgerechnet werden, in welches die Art und Anzahl der angebundenen Datenquellen (Maschinen) und Datensenken (Cloud-Plattformen) sowie die Menge der verarbeiteten Daten mit einfließen.

Digitaler Diensteanbieter: Aufsetzend auf den Daten und unter Nutzung von Plattformen besteht die Kür darin, neue Geschäftsmodelle auf Basis digitaler Dienste zu definieren. So kann ein Maschinenhersteller z. B. sein domänenspezifisches Anwendungswissen nutzen, um nicht nur den Käufern seiner Maschinen, sondern allen Nutzern innerhalb seiner Domäne neue Funktionen zur Verfügung zu stellen.

So kann beispielsweise ein Hersteller von holzverarbeitenden Maschinen seine bislang nur für die eigenen Maschinen verfügbare Optimierungslösung auch an Nutzer anderer Maschinen verkaufen, sofern diese Maschinen die notwendigen Daten liefern können. In einem anderen Beispiel könnte ein Maschinenhersteller auf Basis der Maschinendaten helfen, typische Bedien- und Parametrierungsfehler zu vermeiden.

Ganz neue Mitspieler tauchen auf

Dies führt dazu, dass sich bei den Diensteanbietern vermehrt neue Mitspieler zeigen, welche nicht zwangsläufig die Hoheit über die Hardware haben, dafür aber mit hohem Domänen- und AnwendungsKnowhow Lücken schließen, die der klassische Maschinenbauer heute noch nicht einmal sieht. Umsätze erzeugen diese Diensteanbieter zumeist durch Abonnements oder konsumorientierte Preismodelle. Die Schnittoptimierung Intellidivide von Homag sowie das Tool-Management von Tapio sind zwei Beispiele für derartige Dienste.

Plattformanbieter: Damit digitale Diensteanbieter solche Dienste anbieten können, benötigt es Infrastrukturen, auf denen diese Dienste aufsetzen können. Hier kommen die Plattformanbieter ins Spiel. Dazu zählen neben Hyperscalern wie Amazon, Microsoft oder Google auch domänenspezifische Plattformen wie das Ökosystem der Holzbranche, Tapio. Ebenso wie die Diensteanbieter erzielen die Plattformanbieter ihre Umsätze durch Abonnements und konsumorientierte Preismodelle und bauen in ihrem Geschäftsmodell ebenfalls auf Skalen- und Netzwerkeffekte.

Technische Akademie Esslingen e.V.

www.tae.de


Der Autor und die TAE

Franz Mattes leitet Vertrieb und Marketing beim Softwarehaus AIT. Er spricht auch auf der Fachtagung „Industrie 4.0 und das Internet of Things: Mutige Digitalisierer – Best Practices erleben“ der Technischen Aademie Esslingen (TAE) am 20. und 21. November 2019 in Stuttgart/Ostfildern. Mehr zur Fachtagung und zu weitere Seminaren der TAE zum Thema Digitalisierung: https://www.tae.de/weiterbildung/digitalisierung/


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