Heun hat in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum hingelegt und beschäftigt heute mehr als 100 Mitarbeiter. Als Lohnfertiger ist man in der Blechbearbeitung, dem Tank- und Apparatebau sowie der Fertigung von Gitterrosten tätig. 2014 kam die Primetall dazu, die auf die Fertigung von hochwertigen Edelstahlkomponenten spezialisiert ist, etwa für Flugzeugbordküchen oder für Operationstische.
Während der Schwerpunkt bei Heun auf individuellen Spezialanfertigungen liegt, werden bei Primetall meist Serienteile mit Losgrößen zwischen 100 und 5000 gefertigt. „Unser Spektrum reicht von dünnen 0,4 mm bis zu 20 mm dicken Blechen“, sagt Raphael Willgenss, der mit seinem Vater Marc und dem Bruder Yannick das Unternehmen führt. „Vom kleinen Schlosserbetrieb bis zum Großunternehmen mit strengen Regularien erfüllen wir unterschiedlichste Kundenwünsche.“
Bei der Schweißtechnik vertraut man seit fast 30 Jahren auf Cloos-Technologien. An den Handschweißplätzen sind 22 Schweißgeräte zum manuellen MAG- und WIG-Schweißen in Betrieb. Daneben fertigen vier Roboteranlagen Bauteile unterschiedlicher Art. So schweißt bei Primetall ein Roboter mit dem WIG-Verfahren Rundnähte für Tankbehälter. Außerdem schweißt Heun mit zwei kompakten Roboterzellen kleine und mittelgroße Bauteile.
Hinzu kommt eine weitere Roboteranlage, die Leitern für den Tiefbau fertigt. Diese Anlage besteht aus zwei gleich aufgebauten Stationen. Dadurch kann der Mitarbeiter auf der einen Seite die geschweißten Werkstücke entnehmen und die Vorrichtung neu bestücken, während auf der anderen Station der Schweißprozess stattfindet.
12 statt 25 Minuten
Die Anlage fertigt ein breites Spektrum an Leitertypen. So variieren die Breite der Leitern und die Anzahl der Sprossen sehr stark. Deshalb ist der Roboter mit einem taktilen Gasdüsensensor ausgestattet. Über ein elektromechanisches Tastprinzip ermittelt der Sensor Anfang und Ende der Schweißnaht. Die programmierte Schweißstrecke wird entsprechend korrigiert. Die Anlage passt den Schweißprozess also automatisch an den Leitertyp an. So wird nur ein Programm für die Roboteranlage benötigt.
Die Investitionen in das automatisierte Schweißen zahlen sich deutlich aus. So wurden die Tanks für die Verpackungsindustrie früher in 25 Minuten per Hand geschweißt. Heute schweißt der Roboter das gleiche Bauteil in nur 12 Minuten mit dem WIG-Verfahren. Deshalb können Heun und Primetall nun in kürzerer Zeit höhere Stückzahlen fertigen, ohne gleich neue Mitarbeiter einzustellen.
Neben der schnelleren Schweißzeit und den reduzierten Fertigungskosten konnte die Bauteilqualität aufgrund der exakt reproduzierbaren Schweißergebnisse noch einmal gesteigert werden. „Durch die Automatisierung können wir die steigenden Anforderungen unserer Kunden optimal erfüllen“, freut sich Willgenss. „In einem Produktbereich konnten wir unseren Umsatz um mehr als 10 Prozent steigern, in einem weiteren erzielen wir sogar Umsatzsteigerungen von rund 20 Prozent.“
Heun möchte daher weiter in automatisierte Schweißtechnik investieren. Ein Hauptkunde möchte die Abnahmezahl von Wassertanks für die Flugzeugindustrie in Kürze verdoppeln. Deshalb sollen diese Bauteile künftig nicht mehr manuell mit dem WIG-Verfahren, sondern automatisch mit dem Laserverfahren geschweißt werden. Auch für Längsnähte im Behälterbau ist mittelfristig eine automatisierte Schweißlösung geplant. „Für uns ist und bleibt Cloos die erste Wahl beim Schweißen“, betont Heun. „Nicht zuletzt die räumliche Nähe erleichtert die Zusammenarbeit enorm.“
Carl Cloos Schweißtechnik GmbH
Cloos feiert 100jähriges Jubiläum
Mit einer Festwoche feiert Cloos am Stammsitz in Haiger Anfang Mai 2019 sein 100jähriges Jubiläum. „Wir sind stolz darauf, dass wir zu den wenigen Unternehmen in Deutschland gehören, die seit 100 Jahren erfolgreich in ihrem Segment tätig sind“, freut sich Cloos-Geschäftsführer Sieghard Thomas. Nach dem offiziellen Festakt am 6. Mai laden die Schweißspezialisten deutschsprachige Kunden und Interessenten am 7. Mai zu einer Jubiläums-Fachtagung ein.
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