Acht Mitglieder und Gäste der IMV Aachen kamen, um das Aachener Werk der Firma Hutchinson GmbH zu besichtigen. Hutchinson ist Entwickler, Hersteller und Lieferant von Karosseriedichtungen jeglicher Art, die in der Autoindustrie eingesetzt werden.
Das Werk Aachen wurde 1878 von den Gebrüdern Saul zur Fabrikation von Latexartikeln errichtet, wie zum Beispiel Luftballone und Gummihandschuhe. 1938 wurde das Werk von der Gummiwarenfabrik Pongs & Co. übernommen und später umgewandelt in Pongs Dichtungstechnik GmbH. 1991 wurde Pongs von der Hutchinson Aachen GmbH übernommen und eine Neustrukturierung und Modernisierung der kompletten Produktion vorgenommen. Hutchinson ist eine hundertprozentige Tochter des Mineralölunternehmens Total. Neben dem Werk in Aachen gibt es noch 4 weitere Produktionsstätten in Europa. Die Entwicklungszentren befinden sich in 2 Werken. Im Aachener Werk sind ca. 340 Mitarbeiter beschäftigt, davon 228 in der Produktion. In der Hauptsache werden Türdichtungen gefertigt, dazu kommen noch Heckdeckelabdichtungen, Fensterführungen und Fensterschachtabdichtungen. Der Rundgang begann im Chemielabor, mit einem interessanten Vortrag über die Grundmasse Kautschuk und wie durch Mischverfahren die unterschiedlichsten Gummimassen entstehen. Laborleiter Lennartz zeigte den Gästen, wie die Qualitätsprüfungen durchgeführt werden. Produktionsleiter Calvia und Produktionsmeister Alic übernahmen dann die weitere Führung durch die Produktionsabteilungen. In der Mischerei werden Granulate genau gewogen, zur besseren Unterscheidung eingefärbt und mit Kautschukblöcken im „Kneter“ gemischt. Zur Schwarzfärbung der Masse wird noch Ruß hinzugefügt. Nach dem Knetvorgang wird die zähe, gummiartige Masse zur besseren Abkühlung wieder ausgewalzt und von dem verantwortlichen Mitarbeiter eine Druckprobe zur Qualitätsprüfung vorgenommen. Nach der Freigabe geht es zum Extruder, dort werden die weichen Gummibänder je nach Verwendung der Dichtung mit einem Stahlband verstärkt oder Montageerleichterungen eingebaut. Die Gummibänder werden vulkanisiert, wenn sie ihre endgültige Form erhalten haben. Dies geschieht durch Erhitzen und wieder abkühlen. Je nach Kundenwunsch werden noch zusätzlich Applikationen aufgebracht. In der „Konfektion“ wurden den Besuchern die Funktionen der C-Ständerpressen erklärt. Diese Pressen gehören zu den größten, die es zurzeit auf dem Markt gibt. Hier werden die Strangprofile unter sehr hohem Druck mit Zusatzteilen verpresst. In der vollautomatischen Lackiererei werden die Teile elektrostatisch beschichtet. Diese Beschichtung enthält Kunststoffpigmente, um die Reibung so klein wie möglich zu halten. In einem Musterrahmen wurden die gefertigten Teile nochmals geprüft, bevor sie versandfertig verpackt werden. In der Instandhaltungswerkstatt wurden die Besucher vom Instandsetzungsleiter Lausberg über die Reparatur der beschädigten und verschlissenen Werkzeuge sowie die Fertigung neuer Werkzeuge für die im Betrieb befindlichen Anlagen informiert.
Die IMV Aachen bedankt sich bei Hutchinson, insbesondere bei den Herren Calvia, Alic, Lennartz und Lausberg für die interessante Führung mit der Erkenntnis, die teilweise komplizierten Dichtungen seines Autos einmal genauer zu betrachten.
H. J. Schmidt/Ha.-Jo. Wacker
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